Leonberg nahe Stuttgart liegt logistisch günstig. Die Autobahn A 81 mündet in die A 8. Davon profitiert der Elektrogroßhändler Granzow, der hier seinen Stammsitz hat. Bestens hat sich Granzow allerdings auch auf Facebook verortet. Wer die beiden Begriffe Photovoltaik und Facebook googelt, findet Granzow Photovoltaik an erster Stelle.
Die Chronik verrät, dass Granzow bei Facebook 13.335 Personen gefällt. Das sind immerhin so viele, als würde in einer kleineren Stadt jede Person Granzow gern haben. Damit ist der Großhändler für B2B-Kunden sichtbarer als andere Marktteilnehmer. Grund genug, sich die Facebook-Seite von Granzow Photovoltaik etwas genauer anzuschauen und daraus vielleicht ein paar Schlussfolgerungen für das eigene Unternehmen abzuleiten.
Gelungener Mix
Granzows Chronik bei Facebook beginnt erst im Jahr 2014. Schnell stößt der Elektrogroßhändler aber auf eine hohe Akzeptanz und viel Resonanz in der Branche. Weil die Macher um den Einkaufsleiter Jürgen Hildebrand regelmäßig posten und in hoher Qualität. Sie nutzen die Infos ihrer Zulieferer und geben Relevantes aus der Branche an die Facebook-Gemeinde weiter. Aber damit nicht genug. Gepostet werden auch News aus der Energiepolitik oder Humoristisches. „Red Null verliert Flügel, kohlehaltig, enthält heiße Luft“, steht da etwa über die Energiepolitik von Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel. Das ist Hildebrand genauso einen Post wert wie ein Haus, ganz in schwarzen Modulen, mit dem Text: „Können wir das auch schwarz machen? Hat der Bauunternehmer wohl falsch verstanden.“
Seriöses und Buntes, die Mischung wird visuell anspruchsvoll auch mit vielen Videos gepostet. Damit lockt Granzow potenzielle Kunden auf seine Facebook-Seite und pflegt die bestehenden auf erfrischende Weise. Das ist Content-Marketing im besten Sinne.
Marketing mit nutzwertigem Inhalt wird immer wichtiger. Dies gilt für große Unternehmen genauso wie für kleine. Und verteilt werden die Botschaften zunehmend in sozialen Netzen. Der Vorteil liegt auf der Hand. Bei Social Media wie Facebook, Twitter, Youtube, Xing und Linkedin können die User bleiben. Die Nachrichten kommen zu ihnen. Die Nutzer müssen ihre virtuelle soziale Welt nicht mehr verlassen und sich einzelne Webseiten suchen, um auf dem Laufenden zu bleiben. Macher wie Hildebrand sind zudem nicht gezwungen, allein Content zu produzieren und damit in ihrem Unternehmen große Kosten zu verursachen. So veröffentlicht der Einkaufsleiter 98 Prozent der Posts selbst, ohne ein Heer von Presse- und Marketingkräften. Gezielt beobachtet er interessante Kanäle und stellt daraus die Mischung für seine User zusammen.
Zweimal Neuland betreten
„Wir haben im Jahr 2014 mit dem Kanal begonnen, weil wir unsere Photovoltaikerzeugnisse bundesweit vertreiben wollten“, erzählt Hildebrand. „In der Region sind wir ja gut verankert mit unserem klassischen Elektrosortiment. Um bundesweit schnell bekannt zu werden, mussten wir aber neue Wege gehen.“ Also ist Hildebrand in die sozialen Medien eingestiegen: Xing, Twitter, Youtube. Facebook macht den Löwenanteil der Reichweite mit 80 Prozent. „Es geht uns darum, den Kontakt zu neuen Kunden herzustellen und den zu den bestehenden zu halten.“
Dies ist für Granzow wie auch für andere Unternehmen natürlich kein Selbstzweck. Aus Usern sollen aktive Kunden werden. Sie können über Facebook und über www.granzow.de beispielsweise Kataloge herunterladen. Aber der Großhändler nutzt auf der anderen Seite Facebook auch für gezielte bezahlte Werbung. „Wenn beispielsweise irgendwo ein Großhändler in die Insolvenz gegangen ist, adressieren wir den Bereich dieser Postleitzahl und sprechen potenzielle Kunden dort gezielt an.“ Das macht Sinn, denn diese brauchen ja irgendwoher schnell Ersatz.
Installateure multiplizieren
Alle relevanten Social-Media-Plattformen bieten dafür mittlerweile intelligente Tools. Schon mit Mikrobudgets können die Werbetreibenden ihre Kernzielgruppe erreichen, so scharf, wie sie es wünschen. Durch die Analysetools wissen sie sofort, wie erfolgreich die Kampagne war, ob die Nutzer beispielsweise dem Call-to-Action gefolgt sind oder den Katalog gleich heruntergeladen haben.
Aber nicht nur bezahlte Inhalte kommen effektiv zu den Zielkunden. Viele Installateure teilen die Posts von Granzow und verbreiten sie so wiederum weiter.
News und viel mehr
Am Wochenende waren aktuelle Infos im Web rund um Solar bisher schwer zu bekommen. Nun berichten wir auch samstags und sonntags mit aktuellen Beiträgen und Wissenswertem zur Photovoltaik auf Facebook. Mit zahlreichen Videos, Slideshows, Grafiken und Fotos.
Neben eigenen Artikeln finden Sie bei uns Links zu spannenden Meldungen von anderen Akteuren der Branche. Und die aktuellen Meldungen werden ergänzt. Wenn wir beispielsweise über die in Aussicht gestellte Förderung von Elektroautos berichten, sehen Sie dazu gleich einen Test vom BMW I-3 mit Verkaufspreis und wissen, wie viel Sie mit der Förderung sparen werden. Neugierig geworden? Am besten gleich mal klicken und reinschauen. Und Liken nicht vergessen. Kommentare erfreuen uns und die anderen User ebenfalls.
Facebook photovoltaik.eu
Social Media
Neue Werbeformen
Das eingesetzte Budget für Werbung auf Facebook steigt bei den Unternehmen, insbesondere für mobile Werbung. Facebook entwickelt auch neue Formate wie beispielsweise spezielle animierte Gif-Dateien. Ursprünglich für Länder mit schwach ausgebauter Telekommunikation hat Facebook bereits ein Videoformat entwickelt, das sich als Slideshow leicht aus Fotos erstellen lässt und Bandbreite spart.
Auch Twitter erweitert seine Optionen für Werber. Mit den neuen „Moments“, Event Targeting und zusätzlichen Optionen für Videowerbung will die Plattform mehr Werbetreibende anziehen. Nicht nur bei Facebook und Twitter wird Werbung künftig eine wichtigere Rolle spielen. Auch Pinterest, Linkedin und Tumblr bieten ständig neue Tools an. Gerade in Deutschland gewinnen sie immer mehr an Bedeutung.