Die Schweizer Regierung hat eine Offensive zur Ausbildung von Fachkräften im Gebäudesektor gestartet. Das hat das eidgenössische Bundesamt für Energie (BFE) bekanntgegeben. Schließlich hat die Schweiz schon langer Zeit beschlossen, dass bis 2050 die gesamte Energieversorgung ohne CO2-Emissionen auskommt. Dazu sind erhebliche Anstrengungen notwendig. Denn es müssen jede Menge Gebäude energetisch saniert und mit intelligenten Steuerungen ausgestattet werden. Unzählige alte fossile Heizungen müssen gegen solche ausgetauscht werden, die mit erneuerbaren Energiequellen funktioniere. Dazu kommt noch die Installation von Solaranlagen, die im Jahr 2050 zusammen 45 Terawattstunden Strom produzieren.
In der Schweiz fehlen Fachkräfte
Doch wie in den Nachbarländern Deutschland und Österreich besteht auch in der Schweiz ein erheblicher Mangel an Fachkräften. Diesem will die Regierung mit der jetzt gestarteten „Bildungsoffensive Gebäude“ begegnen. Denn schon heute fehlen in der Gebäudebranche Fachkräfte und immer weniger Auszubildende entscheiden sich für eine Lehre im Gebäudebereich, erklären die Experten von BFE.
Mit allen Beteiligten nach Lösungen gesucht
Deshalb will die Regierung in den kommenden Jahren die Attraktivität der Berufe in der Bau- und Immobilienbranche verbessern und einem breiten Publikum bekannt machen. Unterstützt wird die Branche dabei von Energie Schweiz. Der Verband hat zusammen mit dem BFE schon mal alle relevanten Vertreter der Gebäude- und Bildungsbranche an einen Tisch gebracht, um in einem gemeinsamen Dialog aller Beteiligten nach Lösungen zu suchen. Die Herausforderungen und mögliche zielführende Maßnahmen seien dabei identifiziert und priorisiert worden.
Ausbildungsinhalte aktualisieren
Daraus ist ein Programm mit 32 einzelnen Maßnahmen in vier Handlungsfeldern entstanden. Denn neben der Ausbildung neuer Fachkräfte geht es auch um die Weiterbildung, um bestehende Fachkräfte auf den neusten Stand zu bringen. Dazu sollen unter anderem die Inhalte der Ausbildung aktualisiert und Lehrbetriebsverbände gestärkt werden. Parallel dazu will die Regierung auch noch mehr über die relevanten Lehrberufe informieren und die berufliche Förderung von Quereinsteigern stärken. Ein dritter Schwerpunkt liegt auf der Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Branchen, die verbessert werden muss. Nicht zuletzt geht es aber auch um die Verbesserung des Images des Gebäudehandwerks.
Maßnahmen schnell umsetzen
Im nächsten Schritt wollen die Branchen möglichst viele der dringendsten Maßnahmen schnell umsetzen. Dabei werden sie weiterhin von Energie Schweiz, dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI), dem Bundesamt für Umwelt (BAFU) und dem Staatssekretariat für Migration (SEM) unterstützt.
Mit welchen Maßnahmen die Regierung in Bern dem Fachkräftemangel entgegnen will, lesen Sie in der Roadmap Bildungsoffensive Gebäude, die auf der Internetseite des BFE zum kostenlosen Download zur Verfügung steht. (su)
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