Die Bundesnetzagentur hat gerade die Ergebnisse der Solarauktion mit dem Gebotstermin zum 1. Juni 2021 bekanntgegeben. „Die wiederholt mehrfache Überzeichnung der Ausschreibung verdeutlicht, dass es ausreichend Projekte für einen beschleunigten Ausbau gibt. Eine deutliche Anhebung der Ausschreibungsmengen ist daher sinnvoll, wenn nicht eine Vielzahl von Projekten unnötig aufgeschoben oder ausgesetzt werden soll“, sagt Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung.
Leistungsgrenze auf 30 Megawatt erhöhen
Dass sich die Ausschreibungen bewährt haben und weiterhin das richtige Instrument sind, zeige sich an der erfreulichen Kostendegression, teilt der BDEW mit. Der durchschnittliche mengengewichtete Zuschlagswert ist mit fünf Cent pro Kilowattstunde weiterhin sehr niedrig. Wichtig sei jetzt, die Rahmenbedingungen der Ausschreibungen weiter zu verbessern. „Denn mit Blick auf die jüngst verschärften Klimaschutzziele und den zunehmenden Bedarf an Erneuerbaren Energien brauchen wir einen regelrechten PV-Boom“, fordert Andreae.
In der Photovoltaikstrategie des BDEW schlagt der VErband deshalb vor, die jährlichen Ausschreibungsvolumina für solare Dach- und Freiflächen dauerhaft auf jeweils mindestens fünf Gigawatt zu erhöhen. Die Leistungsgrenze für solare Freiflächenanlagen, die über das EEG gefördert werden, sollten aus unserer Sicht auf 30 Megawatt angehoben werden.
Agri-PV auf neuen Flächen nutzen
Der Photovoltaikausbau dürfe zudem nicht an fehlenden Flächen scheitern. „Deshalb brauchen wir auch innovative Konzepte wie Agri-PV oder schwimmende Solar-Anlagen. Aber auch die Bundesländer sind in der Pflicht: Sie sollten die Länderöffnungsklausel nutzen, um mehr Flächen für die Photovoltaik zu erschließen“, erklärt die BDEW-Chefin. Alternativ müsse der Bund eine einheitliche Lösung schaffen. „Und wir müssen auch die Dächer wesentlich stärker nutzen: Es muss attraktiver für Haushalte und Gewerbe werden, eine PV-Anlage aufs Dach zu montieren“, sagt Andreae.
Erstmals wurde auch eine separate Ausschreibung für PV-Dachanlagen im Leistungsbereich zwischen 300 und 750 Kilowatt freiwillig und ab 750 Kilowatt durchgeführt. Auch hier müssten die Rahmenbedingungen verbessert werden, wolle man ambitionierte Photovoltaikausbauziele erreichen. Dazu zählt der BDEW eine deutliche Erhöhung dieser Ausschreibungsvolumina. BDEW fordert nun einen Photovoltaikboom. Auch weil der Strombedarf künftig deutlich ansteigen werde. (nhp)
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