Bereits 2026, also in drei Jahren, sollen in Deutschland jährlich 22 Gigawatt Solarleistung installiert werden. Das wäre dreimal so viel wie 2022 (7,4 Gigawatt). So sieht es die Planung der Bundesregierung vor, die ein Solarpaket auf den Tisch gelegt hat, um den Photovoltaikzubau weiter anzukurbeln.
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Weitere Barrieren aus dem Weg räumen
Der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) appelliert an die Koalition in Berlin, weitere Marktbarrieren aus dem Weg zu räumen. Das von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (B90/Grüne) angekündigte PV-Paket I soll zu diesem Zwecke hinderliche Regelungen und Bürokratie abbauen. „Wenn noch in diesem Jahr der Solarturbo für alle Marktsegmente gezündet wird, werden wir es schaffen, im gewünschten Umfang und Tempo zur Energiewende und zum Klimaschutz beizutragen“, zeigt sich BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig zuversichtlich.
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Bei privaten Kleinanlagen brummt es
Private Investoren im Marktsegment der Einfamilienhäuser installierten im ersten Halbjahr 2023 bereits so viele Solarstromanlagen wie im gesamten Vorjahr. „Erheblichen Nachholbedarf sehen wir bei der Errichtung von Solarstromanlagen auf Firmendächern und bei ebenerdig errichteten Solarparks“, mahnt Körnig. Hier hat der Zubau im vergangenen Jahr erst 20 beziehungsweise 30 Prozent des Zieles für 2026 erreicht.
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Einfacher Zugang zum Stromnetz und zu geeigneten Flächen
Der BSW unterbreitet konkrete Empfehlungen in einer beinahe 50-seitigen Stellungnahme zum Referentenentwurf des geplanten PV-Pakets. Um die notwendige Verfünffachung der Investitionen auf Firmendächern und eine Verdreifachung der Investitionen in ebenerdigen Solarparks zu erreichen, müssen Projektierer der Zugang zum Stromnetz und zu benachteiligten Gebieten erleichtert werden. Gleichzeitig wirken sich steigende Kosten für Kapitalbeschaffung und den Arbeitsaufwand zur Installation bremsend aus. Die EEG-Vergütungssätze sind demnach anzuheben.
Hier finden Sie die Empfehlungen des BSW zum PV-Paket I (als PDF)
Auch neue Anwendungen wie Agri-PV und Speicher-PV-Hybridsysteme müssen in der aktuellen Gesetzesreform berücksichtigt werden, um diese Marktsegmente zügig zu entwickeln. Schließlich empfiehlt der Verband, den Bezug von Komponenten aus Europa durch Resilienz-Boni zu fördern. Mit dem Net Zero Industry Act hatte sich die EU-Kommission zum Ziel gesetzt, dass 40 Prozent der Solarkomponenten aus europäischer Wertschöpfung stammen sollen. (HS)
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