Derzeit werden rund 80 Prozent des Stroms in Südafrika wird mit Hilfe von Kohle erzeugt. Die niedrigen Strompreise lockten energieintensive Unternehmen an. Doch was einst als Vorteil erschien, erweist sich heute als Falle. Die Kohleverstromung erzeugt einen hohen Ausstoß an Kohlendioxid. Der internationale Vergleich zeigt: Südafrika gehört zu den 13 Ländern mit den höchsten Werten weltweit. Gemessen an seiner Wirtschaftskraft liegt es sogar auf Rang vier.
Inzwischen hat im Land ein Umdenken eingesetzt. Die südafrikanische Regierung strebt den kompletten Ausstieg aus der Kohlenutzung an. Erneuerbare Energien sollen diese ersetzen. Die KfW unterstützt die Energiewende Südafrikas im Auftrag der Bundesregierung mit einem Förderkredit über bis zu 300 Millionen Euro. Die französische Entwicklungsbank AFD hat ebenfalls einen Kredit über 300 Millionen Euro versprochen.
Versprechen der UN-Klimakonferenz in Glasgow
Im Rahmen der Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen COP27 in Ägypten haben Bundeskanzler Olaf Scholz, der Präsident der Republik Südafrika, Cyril Ramaphosa, und der französische Präsident Emmanuel Macron gemeinsam mit weiteren Vertretern der G7 und der EU Ihre Unterstützung für den Investitionsplan zugesagt. Die Kooperation nennt sich Just Energy Transition Partnership, kurz JET-P.
Der Investitionsplan bildet die Grundlage für den deutschen Beitrag von bis zu einer Milliarde US-Dollar zur JET-P. Südafrika hat das mit Deutschland, drei weiteren Ländern und der EU auf der UN-Klimakonferenz letztes Jahr in Glasgow vereinbart hat. Im Rahmen der JET-P wurden Südafrika über die nächsten 3 bis 5 Jahre bis zu 8,5 Milliarden US-Dollar zugesagt, um den Kohleausstieg zu unterstützen.
Arbeitsplätze auch in den Kohlerevieren erhalten
Ziel sei es, dass der Anteil der fossilen Energieträger im südafrikanischen Strommix bis zum Jahr 2030 auf 48 Prozent sinkt. Der Ökostromanateil soll hingegen auf mindestens 38 Prozent klettern. Investitionen müssten auch ins Stromnetz fließen. Zudem bedroht der Umstieg zunächst viele Arbeitsplätze. Bisher arbeiten 90.000 Südafrikaner im Kohlebergbau. Die Arbeitslosenquote ist mit knapp 35 Prozent sehr hoch, in den Kohleregionen noch höher. Die Energiewende in Südafrika muss auch sozialverträglich gestaltet werden. Dabei will die KfW einen Beitrag leisten. (nhp)
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