Auf rekultivierten Arealen des Tagebaus Jänschwalde bei Forst (Lausitz) an der polnischen Grenze soll ein Windpark mit 100 Megawatt entstehen. Zudem sind zwei Solarprojekte geplant: Der 400-Megawatt-Solarpark „Energiepark Bohrau“ wird ohne staatliche Förderung auskommen. Außerdem entsteht auf der stillgelegten Aschedeponie des früheren Kohlekraftwerks Jänschwalde I in unmittelbarer Nähe ein Solarfeld mit 40 Megawatt.
Das Projektwird von den Firmen EP New Energies und Leag realisiert. EP ist ein Solarentwickler, Leag verwaltet die Brachflächen aus dem früheren Kohlebergbau. Erste Gespräche mit Vertretern der Stadt Forst und den umliegenden Ortschaften zum Energiepark Bohrau sind bereits erfolgt.
Chance für die Strukturentwicklung
In den nächsten Wochen wird weiter über die Projekte informiert. „Der Ausbau von erneuerbaren Energien in der Bergbaufolgelandschaft der Leag bietet eine Vielzahl an Chancen für die Strukturentwicklung der Lausitz“, sagt Andreas Huck, Leag-Vorstand für Neue Geschäftsfelder. „Verknüpft mit innovativen Ansätzen auch im Bereich Wasserstoff soll der Energiepark Bohrau Grundlage für weitere Investitionen sein.“
So ergäbe sich für die Stadt Forst durch geplanten Anlagen die Möglichkeit, das regionale Stromnetz auszubauen. Zudem verweist Huck auf die Erlöse aus der Stromvermarktung, die in die Vorsorgegesellschaft des Landes Brandenburg eingehen.
Erträge fließen in Renaturierung
Damit soll die Wiedernutzbarmachung der Bergbaufolgelandschaften finanziell zusätzlich abgesichert werden. „Erneuerbare-Energien-Projekte in der Bergbaufolgelandschaft können sich als echter Standortvorteil für die Region erweisen“, meint Dominique Guillou, Geschäftsführer von EP New Energies. Er will gemeinsam mit der Leag in den nächsten fünf Jahren mehrere Hundert Megawatt Wind- und Solarparks auf ehemaligen Kohleflächen bauen.
Die für den Energiepark vorgesehenen Flächen nahe des Forster Ortsteils Bohrau stehen als ehemaliger Tagebau unter bergrechtlicher Verantwortung der Leag beziehungsweise der Lausitzer und Mitteldeutschen Bergbau-Verwaltungsgesellschaft (LMBV). Bei der Auswahl der Standorte wurden Belange der Landwirtschaft und des Naturschutzes berücksichtigt. Mit gezielten Anpflanzungen sollen der Boden während des Betriebs der Generatoren aufgewertet und die Artenvielfalt erhöht werden.
Netzanschluss bis 2023
Die Solaranlage (40 Megawatt) auf der stillgelegten Aschedeponie Jänschwalde I soll im Jahr 2023 in Betrieb gehen, der Energiepark Bohrau ein Jahr später. Rein rechnerisch werden mit beiden Anlagen rund 125.000 Haushalte mit grünem Strom versorgt. (HS)
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