Solar überdachte Parkplätze haben jede Menge Vorteile. Vor allem aber ermöglichen sie einen schnellen Ausbau der Photovoltaik auf bereits versiegelten Flächen. „Experten des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme haben berechnet, dass durch die Überdachung bereits bestehender Parkflächen mit Photovoltaikmodulen ein Leistungszuwachs von 59 Gigawatt erreicht werden kann. Schließt man auch andere bestehende Verkehrswege – etwa Fahr- oder Gleisbahnen – mit ein, sind sogar 300 Gigawatt und mehr möglich“., betont Harald Baumeister, Geschäftsführer des Solarcarportanbieters Sopago.
Keine Unterstützung für Bestandsparkplätze
Doch bestehende Parkplätze sind bisher nicht im Blick der Politik. Diese hat sich vor allem auf die solare Überdachung von neuen Parkplätzen konzentriert. Erste Bundesländer haben entsprechende Regelungen dafür erlassen. Doch anders als in Frankreich ist eine solche Regelung für bestehende Parkplätze nicht in Sicht. Deshalb schlägt Harald Baumeister vor, statt eine Pflicht zu erlassen, Anreize zu setzen – in Form einer Förderung.
In NRW 150 Prozent mehr Anfragen
Im Rahmen von Förderprogrammen für die solare Überdachung von bestehenden Parkplätzen in Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen hat sich gezeigt, dass dies funktioniert. „Wir merken, dass diese Fördermaßnahme angenommen wird und für viele Unternehmen eine extra Motivation bietet, ihre Parkplätze mit Solarmodulen zu überdachen. In NRW erhält man aktuell für den Bau von Photovoltaikcarports auf bestehenden Parkplätzen ab zehn Stellplätzen eine Förderung von 500 Euro pro Kilowatt bis zu einer maximalen Fördergrenze von 50.000 Euro. Die Anfragen aus NRW sind seit Beginn der Förderung jedenfalls um ganze 150 Prozent gestiegen“, betont Baumeister.
Mehr Anreize in Form von Zuschüssen
Er kritisiert, dass es keine flächendeckende Unterstützung auf Bundesebene gibt. Einzelne kommunale Fördertöpfe sind erfahrungsgemäß schnell leer. Der Sopago-Chef sieht aber neben dem Bund auch die Länder in der Verantwortung. „Hier benötigen wir dringend mehr Anreize in Form von Zuschüssen. Denn solche Angebote können bei der Entscheidung für oder gegen integrierte Photovoltaik bei bestehenden Parkflächen das Zünglein an der Waage sein“, fordert Baumeister. (su)