Die Landesregierung von Kärnten hat einen aktuellen Leitfaden zur Standortplanung für Photovoltaikanlagen erstellt und veröffentlicht. In ihm zeigen die Autoren, welche Varianten und technischen Möglichkeiten es für die Installation von Solaranlagen es gibt. „Die Nutzung von Gebäudeflächen für Photovoltaikanlagen ist ein wichtiger Ansatz, um die notwendige Energiewende hin zu einem dauerhaft kreisläufigen Energiesystem zu schaffen“, schreiben die Autoren des Leitfadens. „Photovoltaik am Gebäude ist die Botschaft für eine nachhaltige Zukunft und wird ein selbstverständlicher Teil des Bauwerkes.“
Überblick über die Rahmenbedingungen
Neben den Voraussetzungen für den Bau von Solaranlagen geben sie auch einen umfangreichen Überblick über die rechtlichen Grundlagen für die Realisierung der Photovoltaik. Ein kurzer Verfahrenswegweiser zeigt den Investoren und Hauseigentümern, welche Behörden die Ansprechpartner sind.
Kriterien für Standorte
Ein zentraler Punkt des Leitfadens sind die Kriterien, die für das Bundesland Kärnten gelten, an welchen Orten Solaranlagen errichtet werden sollen. Hier macht die Landesregierung deutlich, dass sie zunächst vor allem Gebäudeflächen genutzt sehen will. Für Solarparks sieht sie vor allem Ausschlusskriterien was die Nutzung von Flächen geht. Im Leitfaden finden sich kaum Ansätze, welche Flächen für Solarparks in Kärnten zulässig sein sollen.
3.300 Gigawattstunden pro Jahr sind möglich
Die Autoren des Leitfadens sehen die Dachflächen als ausreichend an. So gebe es 36 Quadratkilometer nutzbarer Gebäudeflächen, auf denen Solaranlagen entstehen können, die jährlich 3.300 Gigawattstunden produzieren können. Das wäre tatsächlich das Dreifache der Produktion von Solarstrom, die nach Berechnungen notwendig ist, damit Kärnten seinen Beitrag zur kompletten Umstellung auf Ökostromversorgung Österreichs leisten kann.
Freigegebene Solarparkflächen sind noch unbebaut
Allerdings bleibt offen, ob Kärnten die Potenziale innerhalb der nächsten acht Jahre gehoben werden können. Bis Ende 2020 waren in Kärnten Anlagen installiert, die jährlich 112 Megawattstunden produzieren. Notwendig sind bis 2030 Anlagen, die jährlich 1.100 Megawattstunden liefern. Andererseits sind nach Angaben der Landesregierung bereits 29 Hektar für Photovoltaikanlagen auf Grünlandflächen freigegeben. Davon sind bisher sechs Prozent komplett bebaut, 53 Prozent liegen noch brach. Weitere 41 Prozent sind nur teilweise mit Photovoltaik belegt.
Der Leitfaden auf der Internetseite der Landesregierung zum kostenlosen Download zur Verfügung. (su)
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