Neben Solarstrom, ist auch Windenergie um ein Drittel günstiger geworden. Bereits heute sind 61 Prozent der neu installierten erneuerbaren Kapazitäten preiswerter als die fossilen Alternativen. Und auch die Batteriekosten haben sich in den letzten vier Jahren fast halbiert. Dies sind zentrale Ergebnisse des Global Energy Perspective 2022 von McKinsey.
Doch trotz der klaren Anzeichen für eine Beschleunigung der Energiewende reicht das Tempo immer noch nicht aus, um das angestrebte 1,5 Grad-Ziel zu erreichen. Selbst mit den aktuellen Regierungsverpflichtungen der 64 Länder, die mehr als 89 Prozent der weltweiten Emissionen abdecken sowie den prognostizierten Technologietrends, könnte die globale Erwärmung bis 2100 je nach Szenario voraussichtlich zwischen 1,7 bis 2,4 Grad Celsius liegen. Die Stromnachfrage wird sich bis 2050 voraussichtlich verdreifachen, da die Sektoren elektrifiziert werden und der Marktanteil von Wasserstoff und wasserstoffbasierten Kraftstoffen auf Grund der Dekarbonisierung steigt.
Nachfrage nach Gas wird weiter steigen
Die Nachfrage nach Kohle hat laut der Analyse bereits ihren Höhepunkt bereits 2020 erreicht, bei Öl wird er um 2025 erreicht. Demgegenüber werde die globale Nachfrage nach Gas voraussichtlich noch um mindestens weitere 10 bis 15 Jahre steigen - um rund zehn Prozent. „Kurzfristig ist Gas der widerstandsfähigste fossile Brennstoff, da es die geringste Kohlenstoffintensität aufweist und in allen Sektoren weit verbreitet ist. Längerfristig sind die Elektrifizierung, die Nutzung erneuerbarer Energien und die Einführung von grünem Wasserstoff die wichtigsten Ersatzstoffe für Gas“, sagt Alexander Weiss, Leiter für den Energiebereich in der EMEA-Region.
Für diese Analyse der Entwicklungen am weltweiten Energiemarkt wertet McKinsey regelmäßig die Daten und Fakten zu Entwicklungen von 55 Industriesektoren und über 70 Energieprodukten und -brennstoffen in 146 Ländern aus. Die Berechnungen wurden vor Ausbruch des Kriegs in der Ukraine im Zeitraum von August 2021 bis Februar 2022 durchgeführt. Deshalb spiegeln sie derzeit noch nicht die Auswirkungen des Kriegs auf die globalen Energiemärkte wider. (nhp)
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