Die Landesregierung in St. Pölten hat mit der Änderung der Förderrichtlinien für den Wohnungsbau eine Solarpflicht eingeführt. „Aufgrund der in der Wärmestrategie langfristig geplanten Dekarbonisierung und der aktuellen Energiekrise soll jede Möglichkeit in Betracht gezogen werden, erneuerbare Energie zu erzeugen. Wir verpflichten daher die gemeinnützigen Wohnbauträger in Zukunft beim Neubau, Photovoltaikanlagen auf den Dächern zu errichten, um die Förderungen des Landes Niederösterreichs zu erhalten“, erklärt Martin Eichtinger, Landesrat für Wohnungsbau.
Photovoltaikausbau beschleunigen
Niederösterreich sei damit das dritte Bundesland, das den Bau einer Solaranlagen an die Förderung von Wohnungsneubauten knüpft, betont Eichtinger. „2021 bewilligte das Land Niederösterreich rund 1.660 Photovoltaikanlagen für Projekte im geförderten Wohnbau“, sagt er. „Mit der Verpflichtung werden wir hier deutlich zulegen können. Niederösterreich baut nach Wien im Vergleich zu allen anderen Bundesländern die meisten geförderten Wohnungen. Damit werden wir pro Jahr rund 4.000 Wohneinheiten mit Photovoltaikanlagen versorgen“, ist sich Eichtinger sicher. Die neue Richtlinie gilt ab 1. Januar 2023.
Änderung der Bundesförderung eingemahnt
In St. Pölten tue man alles, was ein Land tun kann, um den Ausbau der Photovoltaik voranzubringen, betont Stephan Pernkopf, Stellvertreter der niederösterreichischen Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Allerdings brauchen die Länder auch Unterstützung vom Bund, wie eine Vereinfachung der Photovoltaikförderung. „Derzeit müssen sich alle, die eine Förderung für die Photovoltaikanlage wollen, kompliziert bei Fördercalls anstellen, die binnen weniger Minuten wieder geschlossen werden“, kritisiert Pernkopf. „Nur die schnellsten bekommen dann eine Förderung. 100.000 Menschen in ganz Österreich sind dabei heuer schon durch den Rost gefallen, obwohl sie ganz konkret etwas für den Klimaschutz und die Energiewende machen wollen. Ich fordere eine sofortige Umstellung, alle diese Anlange müssen bedient und umgesetzt werden“, betont Pernkopf. (su)