Die Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften in Österreich können schon jetzt gegründet werden. Da die Netzbetreiber noch einige wichtige informationstechnische Prozesse anpassen müssen, gibt es für den Betrieb von Energiegemeinschaften mit mehreren Erzeugungsanlagen noch eine Übergangslösung. Diese erfordert, dass die Teilnehmer einer bestimmten Anlage zugeordnet werden müssen. Sobald die Netzbetreiber ihre Prozesse angepasst habe, werden die Anlage automatisch in den dann gültigen Regelbetrieb überführt. Das berichtet die Koordinationsstelle Energiegemeinschaften in Wien.
Energiemengen genau zuordnen
Hintergrund ist, dass alle gesetzlichen Regelungen zur Gründung der Energiegemeinschaften in Kraft sind. Die Netzbetreiber sind verpflichtet, über den Netzanschluss der Anlagen, die durch die Gemeinschaft betrieben werden, Auskunft zu geben. Außerdem muss er den Teilnehmern und anderen Marktpartner Energiemengen zuordnen und die gemessenen oder ermittelten Energiemengen zur Verfügung stellen. Außerdem muss er die reduzierten Netzentgelte für den Strom abrechnen, die die Teilnehmer der Energiegemeinschaften selbst verbrauchen.
Bisher keine Umsetzung durch Netzbetreiber
Wie die Netzbetreiber diese Herausforderung lösen, können sie selbst bestimmen. Neben dem Einsatz verschiedener interner Abrechnungssysteme verwendet ein großer Teil der österreichischen Netzbetreiber die Infrastruktur des Energiewirtschaftlichen Datenaustauschs (EDA). Bisher ist es den Netzbetreiber aber nicht möglich, die entsprechenden Prozesse umzusetzen.
Datenaustausch selbst übernehmen
Österreichs Energie, die Interessenvertretung der Energiewirtschaft hat deshalb einen Fahrplan zur Umsetzung vorgeschlagen. Zunächst können die Teilnehmer den Datenaustausch selbst übernehmen. Sie können dazu das Anwenderportal auf der Kommunikationsplattform des EDA kostenfrei nutzen. Sie können auch einen Dienstleister beauftragen, der diese Aufgabe übernimmt.
Österreichs Energie arbeitet an einer Lösung
Bis spätestens zum dritten Quartal 2022 sollen dann die notwendigen Anpassungen bei den Netzbetreiber fertig sein und die Anlagen in den Regelbetrieb übergehen. Das kann aber auch schon früher der Fall sein. Österreichs Energie versichere, dass die Netzbetreiber mit Hochdruck an der schrittweisen Umsetzung der Erneuerbare-Energie-Gemeinschaften arbeiten und – wenn möglich – eine raschere Umsetzung vor dem dritten Quartal 2022 durch alle Netzbetreiber anstreben, meldet die Koordinationsstelle Energiegemeinschaften. (su)
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