In Österreich hat die Bürgerbeteiligung an der Energiewende inzwischen einen hohen Stellenwert erreicht. Dies geht aus einem jährlichen Stimmungsbarometer hervor, das die Universität Klagenfurt, die Wirtschaftsuniversität (WU) Wien, das Beratungsinstitut Deloitte Österreich und Wien Energie erstellt haben.
So zeigen sich immerhin 41 Prozent der Befragten offen für die Beteiligung an einer Ökostromanlage. Damit geht der Anteil der Interessenten im Vergleich zum Vorjahr allerdings leicht zurück. Im Jahr 2020 hatten sich noch 44 Prozent der Befragten interessiert an einer solchen Bürgerbeteiligung gezeigt. Weitere drei Prozent sind sogar schon finanziell an einer Erzeugungsanlage beteiligt. Dieser Anteil der Befragten ist seit Jahren stabil.
Viel Aufklärung notwendig
Nur elf Prozent können es sich gar nicht vorstellen, ihr Geld in eine solche Anlage zu investieren. Auch bei der Ablehnung der Bürgerbeteiligung ist kaum Bewegung zu beobachten. Doch es ist auch noch viel Aufklärungsarbeit notwendig. Denn 45 Prozent der Befragten haben noch nie etwas von einer Bürgerbeteiligung gehört. Das sind sogar noch mehr als bei der Erstellung des Stimmungsbarometers des Jahre 2020.
Großes Interesse an Energiegemeinschaften
Das könnte sich durch die Energiegemeinschaften aber ändern. Denn diese stoßen auf großes Interesse. Immerhin zwei Drittel können sich vorstellen, Mitglied einer Energiegemeinschaft zu werden. Dabei ist es für 83 Prozent dieser Befragten wichtig, dass die Energiegemeinschaft auf erneuerbare Energien setzt. Nur 15 Prozent der potenziellen Interessenten ist dies nicht so wichtig und weiteren zwei Prozent ist dies komplett egal.
Erste Erfahrungen gesammelt
Die Initiative wollen aber nur wenige ergreifen. Nur 17 Prozent würden eine Energiegemeinschaft ins Leben rufen. „Wir sind davon überzeugt: Energiegemeinschaften sind ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zur Klimaneutralität“, erklärt Michel Strebl, Vositzender der Geschäftsführung von Wien Energie. „Mit solchen Projekten erfahren die Menschen, dass sie selbst Teil der Lösung sein können.“ Strebl betont, dass Wien Energie bereits vor fünf Jahren mit einem Pilotprojekt in Wien die Weichen für dieses neue gemeinschaftliche Modell gestellt habe. „Mit dem daraus gewonnenen Wissen können wir nun ähnliche Energiegemeinschaften am Markt rasch umsetzen. Die Nachfrage ist groß – das belegt nicht nur die aktuelle Studie“, sagt er. (su)
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