Um die Klima- und Energiewendeziele zu erreichen, werden in der Schweiz die bisher eigenständigen Gebäudeenergielabels neu gestaltet und harmonisiert. Bisher existieren die Labels Minergie, GEAK (Gebäudeenergieausweis der Kantone), der Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz (SNBS Hochbau) und 2000-Watt-Areale nebeneinander. Das soll sich ändern. Dazu haben die Trägerorganisationen und das Bundesamt für Energie (BFE) einen Vertrag unterzeichnet, der den Rahmen für die künftige Zusammenarbeit vorgibt. In Zukunft wird nur noch eine gemeinsame Organisation für die Zertifizierung der Gebäude, für die Qualitätssicherung, die Kommunikation und die Weiterbildung zuständig sein und beim BFE wird ein übergeordnetes Koordinationsgremium eingerichtet.
Ressourcen bündeln
Auf diese Weise sollen Synergien geschaffen werden. „Nachhaltige Immobilien leisten einen großen Beitrag zum Klimaschutz. Der Trend ist positiv, aber das Potenzial wird längst nicht ausgeschöpft. Durch eine Bündelung der Ressourcen in der Gebäudelabelfamilie können wir eine wesentlich höhere Wirkung erreichen“, umschreibt Marc Mächler, Regierungspräsident des Kantons St. Gallen und Präsident des Vereins Minergie das Ziel der künftigen Zusammenarbeit. „Die Label ergänzen sich, werden besser aufeinander abgestimmt und Bauherren und Planer können sich leichter orientieren, welches Label ihren Bedürfnissen entspricht.“
Einzelne Label werden gestärkt
Insgesamt wird es damit in Zukunft nur noch jeweils zwei Label für Gebäude und Areale und zusätzlich den Gebäudeenergieausweis geben. Die bestehenden Kategorien des Minergie, (Minergie, Minergie-P, Minergie-A, Minergie-Eco, Minergie-P-Eco und Minergie-A-Eco) bleiben erhalten. Damit werden der Marktauftritt und die Labelabgrenzungen klarer. So werden die einzelnen Label gestärkt. Die bisherigen 2000-Watt-Areale, einem Projekt von Energie Schweiz unter Federführung des BFE, werden ab 31. Dezember 2023 nicht mehr angeboten und zertifiziert. Dann wird es jedoch Minergieareale und SNBS-Areale geben.
Nur noch ein Berechnungssystem
Zusätzlich dazu werden auch die Energie- und Klimaberechnungen der Gebäudelabel harmonisiert. Es wird nur noch ein gemeinsames System für Gewichtungsfaktoren geben. Außerdem sollen die Ansprechpersonen für die Bauherren und die Organisation klar definiert werden. Für Bauherren und Planer bringe diese Harmonisierungen wesentliche Vereinfachungen bei der Gebäude- und Arealplanung. Denn sie brauchen in Zukunft nur noch ein einziges Berechnungssystem. Der Start der angepassten gemeinsamen Gebäudelabel und der beiden Areal-Label ist für Mitte 2023 geplant. (su)
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