In einer Kurzstudie hat die SES die Pro-Kopf-Produktion von Sonnen- und Windenergie in der Schweiz und den 27 Staaten der Europäischen Union (inklusive Großbritannien) verglichen. Der Resultat: Die Schweiz landet auf Platz 24, knapp vor Tschechien, Ungarn, Slowenien, der Slowakei und Lettland. Nur gerade 4,7 Prozent des Stromverbrauchs werden hierzulande mit den beiden neuen erneuerbaren Technologien erzeugt. In Dänemark sind es 54 Prozent. Im Vergleich mit den neun umliegenden Ländern (siehe Grafik) landet die Schweiz auf dem vorletzten Platz.
An der Spitze stehen seit Jahren nordeuropäische Länder: Dänemark, Deutschland und Schweden produzieren alle ein Vielfaches an Windenergie im Vergleich zur Schweiz. Neu hat Irland Deutschland aus den Top 3 verdrängt. Betrachtet man ausschließlich die Photovoltaik, liegt die Schweiz immerhin auf Rang 8. Wir werden hier von Deutschland, Malta, Italien, Belgien, Spanien, Griechenland und den Niederlanden, also teilweise auch von nördlicheren Ländern mit weniger Sonneneinstrahlung, geschlagen.
Neues Energiegesetz muss Solarausbau forcieren
Der Bundesrat wird sein Reformvorschlag zum neuen Energiegesetz voraussichtlich im Juni 2021 präsentieren. „Im Gesetz müssen insbesondere die Ausbauziele klar erhöht werden, so dass diese im Einklang mit den Klimazielen sind. Bis 2035 müssen wir die Jahresproduktion aus neuen erneuerbaren Energien um 35 bis 45 Terawattstunden erhöhen“, sagt Felix Nipkow. Er leitet den Fachbereich erneuerbare Energien bei der Stiftung SES. Zum Vergleich: Das würde eine Steigerung um den Faktor 12 bis 17 gegenüber der heutigen Produktion entsprechen.
Heute werden pro Einwohner in der Schweiz 311 Kilowattstunden aus Solar- und Windkraft produziert, bis 2035 müssten es rund 4.000 bis 5.000 Kilowattstunden sein. Der Löwenanteil wird dann wohl von der Solarenergie stammen. Das Energiegesetz sollte die hierfür nötige Planungs- und Investitionssicherheit schaffen, fordert Nipkow. (nhp)
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