Um das zu erreichen, muss die Schweiz die Ausbaugeschwindigkeit vervielfachen. Erhöht sich das Ausbautempo nicht, müsste bereits ab 2035 fast ein Drittel des Stroms importiert werden. Die Eidgenossen müssen was tun, Versorger Axpo hat dafür ein Szenario durchgerechnet.
So werde die Nachfrage bis 2050 um über 35 Prozent steigen, da Elektroautos, Wärmepumpen und die Wasserstoffproduktion sowie die wachsende Bevölkerung mehr Strom verbrauchen, als durch Effizienzmaßnahmen eingespart werden. Die Schweiz ist im Winter in jedem Fall auf Importe angewiesen, um den Strombedarf in einzelnen Momenten effizient decken zu können. Das Axpo-Szenario definiert ein Limit von zehn Terawattstunden Importen. Das Ziel einer vollständig autarken Schweiz wäre mit viel zu hohen Kosten und gesellschaftlichen Widerständen verbunden.
Grünes Gas ersetzt Kernkraft
Axpo setzt deshalb neben einem starken Ausbau von Solarstrom auf Dächern auch flankierend auf alpine Photovoltaik, Wind, Geothermie und Biomasse. Im Vergleich zu einem Fokus auf eine einzelne Technologie nutzt dieser diversifizierte Ansatz alle Potenziale und führt zu einer stärkeren Stromeinspeisung im Winter. Demnach gebe es keine einzelne Technologie, die die Versorgung alleine sichern kann. Ab 2040 werden in den Wintermonaten zusätzlich Gaskraftwerke mit CO2-neutralem Gas eingesetzt, um die Kernkraftwerke nach 60 Jahren zu ersetzen.
„Technisch wäre der notwendige Ausbau erneuerbarer Energien machbar. Doch lange Bewilligungsprozesse und fehlende Wirtschaftlichkeit verhindern ein rasches Vorankommen. Die Schweiz muss diese Probleme nun lösen, damit der Ausbau endlich richtig vorwärtsschreitet“, fordert Axpo CEO Christoph Brand. Berechnet und dargestellt wurde das Axpo-Szenario mit dem neuen, kostenlosen Online-Tool, mit dem Interessierte den Ausbau verschiedener Stromquellen konfigurieren können. (nhp)
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