Die Bundesnetzagentur hat aus dem Marktstammdatenregister den Zubau der erneuerbaren Energien in den ersten sechs Monaten dieses Jahres ermittelt. Das Ergebnis: Im ersten Halbjahr 2024 gingen Ökostromanlagen mit insgesamt 9,3 Gigawatt ans Netz. Im gleichen Zeitraum wurden 400 Megawatt Anlagenleistung stillgelegt. Dadurch ergibt sich ein Nettozubau von 8,9 Gigawatt. Das sind 5,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
Kontinuierlicher Zubau
Den Hauptanteil haben weiterhin die Technologien Photovoltaik und Windkraft. „Wir sehen einen kontinuierlichen Zubau insbesondere bei Solaranlagen“, sagt Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. „Im Vergleich zur Gesamtleistung Ende 2023 kam noch einmal knapp zehn Prozent mehr Solarleistung dazu. Davon zwei Drittel durch Gebäudeanlagen, zu denen auch die Balkonanlagen gehören.“
Balkonkraftwerke legen zu
Damit überstieg die installierte Solarstromleistung Ende Juni erstmals 90 Gigawatt. Solaranlagen legten im ersten Halbjahr um etwa 7,4 Gigawatt zu. Rund 200 Megawatt entfielen auf Balkonkraftwerke. Rund 220.000 Steckergeräte wurden im ersten Halbjahr gemeldet, mit durchschnittlich 900 Watt – 100 Watt mehr als im vergangenen Jahr.
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Private Nachfrage weiterhin schwach
Die Zahl der Balkonkraftwerke verzerrt das Bild bei den Gebäudeanlagen. Denn die Zahlen der BNetzA wurden nicht nach Leistungsklassen aufgeschlüsselt. Bei Aufdachanlagen bis ein Megawatt entwickelt sich der Markt noch immer deutlich schwächer als im Vorjahr. Das heißt: Für das installierende Handwerk ist die Lage derzeit derzeit sehr schwierig, Insolvenzen häufen sich. Balkonkraftwerke werden von ihnen in der Regel nicht installiert. (su)
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