In Brüssel hat das flämische Regionalparlament ein neues Domizil bekommen. Das sieht nicht nur phantastisch aus, sondern besticht auch mit einem ausgeklügelten Energiesystem. Dessen Herz ist eine riesige Solaranlage auf dem Dach des Gebäudekomplexes.
Mit seinem neuen Sitz hat das flämische Regionalparlament in Brüssel Vorgaben umgesetzt, die sie selbst auch an andere Gebäude legt. Das Parlament erreicht mit dem Gebäude nicht nur den Passivhausstandard, sondern auch die höchste Punktzahl nach den Vorgaben des eigenen Office Building Valuation Handbuchs.
Schon die eindrucksvolle und durchdachte Architektur sorgt dafür, dass so das Gebäude mit der schönen Klinkerfassade so wenig wie möglich Energie verbraucht. Zusätzlich besticht der neue Gebäudekomplex mit seinem ausgeklügelten Energiesystem. Denn die Betonwände sind energetisch aktiviert und sorgen für ein angenehmes und gleichbleibendes Raumklima. Die aktiven Betonkerne werden mit einer Erdwärmesonde versorgt. Diese wiederum nutzt den Solarstrom, den zwei riesige Solaranlagen auf dem Dach liefern.
316 Megawattstunden Strom pro Jahr
Insgesamt 1.268 Module von Panasonic Solar haben die Brüsseler Photovoltaikplaner von Linea Trovata auf das Dach montiert. Ein Teil der Module wurde mit 15 Grad nach Südwesten aufgeständert. Die restlichen Paneele haben die Installateure auf speziellen Unterkonstruktionen mit einem Anstellwinkel von drei Grad montiert. Dadurch liefert die Anlage mit ihrer Leistung von 412,2 Kilowatt jedes Jahr 316 Megawattstunden sauberen Solarstrom, der zum größten Teil im Gebäude verbraucht wird.
Auf diese Weise haben die Neutelings Riedijk Architekten aus dem niederländischen Rotterdam zusammen mit ihren Kollegen vom Brüsseler Architekturbüro Conix RDBM das derzeit größte Passivhaus in Belgien geschaffen. Eine ausführliche Beschreibung des Gebäudes mit dem Energiekonzept finden Sie in der Projektdatenbank des Architekturportals Solar Age. (su)
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