In den ersten sechs Monaten dieses Jahres haben die Installateure in Thüringen 9.256 neue Photovoltaikanlagen aufgebaut. Das hat eine Auswertung der Thüringer Landesenergieagentur (Thega) ergeben. Damit waren bis zum Ende des ersten Halbjahres 2023 insgesamt 56.571 Solaranlagen im Freistaat am Netz. Ende Juni 2022 haben thüringenweit noch 41.600 Solaranlagen klimafreundlichen Strom produziert. Gemessen an der Einwohnerzahl sind in Thüringen durchschnittlich 27 Photovoltaikanlagen auf 1.000 Einwohner installiert.
Wartburgkreis mit den meisten Anlagen
Vorreiter in Sachen Photovoltaik ist der Wartburgkreis rund um Eisenach. Dort stromen inzwischen schon 4.632 Photovoltaikanlagen installiert. Dahinter liegt der Landkreis Gotha mit 4.091 Anlagen. Bei den kreisfreien Städten ist die Landeshauptstadt Erfurt mit 3.006 Photovoltaikanlagen Spitzenreiter vor der Universitätsstadt Jena mit 1.400 Solargeneratoren. Nachholbedarf hat vor allem der Süden Thüringens. So hinkt der Landkreis Sonneberg mit gerade 1.211 Solaranlagen weit hinterher. Bei den kreisfreien Städten liegt Suhl mit 684 Anlagen auf dem letzten Platz.
Sonneberg hält die rote Laterne
Gemessen an der Bevölkerung ist das Bild aber völlig anders. Dort liegen Jena und Erfurt mit 13 beziehungsweise 14 Solaranlagen auf 1.000 Einwohner auf den letzten Plätzen. Auch in Gera sind erst 13 Solaranlagen pro 1.000 Einwohner installiert. In Suhl hingegen sind es immerhin 18. Damit liegt die Stadt knapp vor Weimar mit 17 Anlagen auf 1.000 Einwohner. Bei den Landkreisen ist Eichsfeld mit 39 Anlagen pro 1.000 Einwohner der Spitzenreiter vor Weimarer Land. Sonneberg hält mit 21 Anlagen pro 1.000 Einwohner allerdings auch hier die rote Laterne in der Hand.
Thüringer wollen Unabhängigkeit
Inzwischen deckt die Photovoltaik 19 Prozent des Stromverbrauchs im Freistaat. Vor einem Jahr waren es noch 17 Prozent. Die installierte Leistung aller Photovoltaikanlagen in Thüringen hat sich im vergangenen Jahr um 204 Megawatt auf 2.276 Megawatt erhöht. Die Thega führt die hohe Nachfrage nach Solaranlagen im Freistaat unter anderem auf den Wunsch nach Unabhängigkeit von den Preisen am Energiemarkt bei den Hauseigentümern zurück. Aber auch die eigene Versorgungssicherheit ist ein Grund für die Hausbesitzer, sich für eine Solaranlage zu entscheiden. Dazu kommen noch gesetzliche Erleichterungen und Steuervergünstigungen. Hier profitieren vor allem die Bewohner von Mehrfamilienhäusern. Denn die Nachfrage nach Balkonkraftwerken ist drastisch gestiegen. Inzwischen sind rund 4.500 dieser kleinen Photovoltaikanlagen für den Balkon oder die Terrasse in Thüringen im Einsatz. Allein im ersten Halbjahr 2023 sind 2.923 dieser Anlagen hinzugekommen.
Aber auch die einfachere Information senkt die Hürde zur eigenen Solaranlage. So hat die Thega auf ihrer Webseite jede Menge Informationen zur Solarenergie bereitgestellt, wie Förderoptionen, gesetzliche Änderungen und Hinweise zu Balkonkraftwerken. Mit dem Thüringer Solarrechner lässt sich einfach online herausfinden, wie schnell sich eine Solaranlage rechnet. Mehr als 250.000 Anfragen an diesen kostenlosen Rechner hat die Thega sein Veröffentlichung schon registriert. (su)