Der BSW-Solar appelliert an die Bundesregierung, in diesem Sinne umgehend aktiv zu werden. Andernfalls dürften bei weiteren Solarmodulfabriken in Deutschland noch in diesem Jahr die Lichter ausgehen. Die Chance für eine Renaissance der Solarindustrie in Deutschland wäre dann vergeben, mahnt der Branchenverband. Modulhersteller Meyer Burger hat die Schließung des Werkes in Freiberg zu Anfang April 2024 mit rund 500 Beschäftigten.
Importabhängigkeit von China reduzieren
Die Bundesregierung und auch die EU-Kommission hatten sich bereits vor Monaten zum Ziel gesetzt, die Produzenten in der EU stärker zu unterstützen. So soll die hohe Importabhängigkeit insbesondere bei der Produktion von Solarmodulen und ihren Vorprodukten reduziert werden. Während andere Länder wie die USA und China die Ansiedlung und Skalierung von Gigafabriken stark fördern, lassen konkrete Maßnahmen der Bundesregierung weiter auf sich warten. Zwar boomt die Nachfrage nach Photovoltaik, immer weniger Solarmodule kommen aber aus europäischer Fertigung.
Resilienzboni statt Zölle
Bereits im August 2023 wurden von der Ampel-Koalition mit dem Gesetzesentwurf zum Solarpaket I eine Reihe von Maßnahmen zum Bürokratieabbau geplant. Diese müssten vom Deutschen Bundestag nun schnell umgesetzt werden. „Mit den so erzielten Einsparungen ließen sich die vorübergehenden Mehrkosten von Solarprodukten aus europäischer Fertigung mit Hilfe sogenannter Resilienzboni im Erneuerbar-Energien-Gesetz (EEG) weitgehend kompensieren“, erklärt BSW-Chef Carsten Körnig. Die Einführung von Importbeschränkungen oder Zöllen lehnt die Solarwirtschaft ab. Sie haben sich schon einmal als unwirksam erwiesen und würden die Energiewende in Europa ausbremsen. (nhp)
Weitere aktuelle News:
Meyer Burger plant Schließung der Modulproduktion in Deutschland
Detlef Neuhaus von Solarwatt: „Brutaler als vor zwölf Jahren“