Auf dem Dach des Autoterminals des Hafens Wien wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die in Zukunft ein Viertel des Strombedarfs der Hafengebäude abdecken wird. Die Anlage wird von Wien Energie als Bürgersolarkraftwerk betrieben. Die Vergabe der Anteile erfolgt in wenigen Wochen.
Der Hafen Wien hat zusammen mit dem städtischen Energieversorger Wien Energie auf dem Dach der Garage eines Autoterminals eine Solaranlage errichtet. Die insgesamt 1.076 installierten Module haben eine Leistung von 280 Kilowatt. Sie produzieren pro Jahr 290.000 Kilowattstunden Strom. Damit kann der Hafen etwa ein Viertel seines gesamten Strombedarfs abdecken. „Durch die nachhaltige Stromgewinnung fließt neben der Donau nun auch umweltfreundlicher Sonnenstrom“, freut sich Ulli Sima, Stadträtin für Umwelt und Wiener Stadtwerke.
Jeder Österreicher kann sich beteiligen
Für Wien Energie ist es inzwischen eine von 120 Anlagen an 60 Standorten. An bisher 24 dieser Anlagen sind die Bürger der Stadt beteiligt. So können Bürger auch Anteile am neuen Generator im Hafen Freudenau erwerben. Die Vorfinanzierung der Anlage hat Wien Energie übernommen. Die Vergabe der Anteile wird in wenigen Wochen starten. Voraussetzung für eine Beteiligung ist ein Wohnsitz und eine Bankverbindung in Österreich. Die Bürger können für jeweils 950 Euro ein Modul des Generators kaufen. Wien Energie mietet die Paneele von den Bürgern zurück und zahlt dafür eine jährliche Vergütung. Die Investoren haben aber auch jederzeit die Möglichkeit, das gekaufte Modul an Wien Energie zurückzugeben. Auch nach Ende der Laufzeit der Anlage wird die ursprüngliche Investition von Wien Energie an die Beteiligten zurückerstattet. Jeder Beteiligte kann allerdings maximal zehn Modul kaufen, so dass diese Möglichkeit für Großinvestoren unattraktiv ist und die Anlage tatsächlich ein Bürgersolarkraftwerk bleibt. Die konkreten Details wird der Energieversorger noch im Mai veröffentlichen.
Der Hafen soll ein Musterbeispiel werden
Dies wird dann das 25. Bürgerkraftwerk von Wien Energie. „Ganz im Sinne der Smart City Strategie der Stadt Wien soll der Hafen Wien auch in Sachen erneuerbarer Energien und Ressourcenschonung zu einem Musterbeispiel werden. Ein erster wichtiger Schritt dazu ist das neue Bürgersolarkraftwerk, das gemeinsam von Wien Energie und dem Hafen Wien realisiert wurde“, betont Renate Brauner, Finanz- und Wirtschaftsstadträtin von Wien. Speziell der Logistikbereich und vor allem die Logistik in der Stadt spielen für eine Smart City wie Wien eine wichtige Rolle“, ergänzt Peter Hanke, Geschäftsführer der Wien Holding. „Die Nutzung von Photovoltaik ist ein wichtiger Schritt in Richtung Green Logistics für den Hafen Wien“, begründet Doris Pulker-Rohrhofer, Geschäftsführerin des Hafens Wien, die Entscheidung, künftig auf Solarstrom zu setzen.
Wien Energie hat die Anlage geplant und errichtet
Die Planer von Wien Energie haben auch die Projektierung der Anlage übernommen. „Die Anlage ist so ausgelegt, dass möglichst der gesamte Strom direkt vor Ort verwertet werden kann“, erklärt Umweltstadträtin Ulli Sima. Die Installateure von Wien Energie haben die Solarmodule dann auf dem Dach des Autoterminals aufgeständert, die Wechselrichter montiert und alles miteinander verkabelt. Der Betrieb des Generators inklusive der erforderlichen Anschlussleitungen, Schalt- und Messanlagen liegen ebenfalls in der Verantwortung von Wien Energie. Der Hafen wird den Strom kaufen und hat für die Installation das Dach des Autoterminals für 25 Jahre an Wien Energie verpachtet. (su)