Die Ausschreibung für Dachanlagen über 100 Kilowatt Leistung mit einem Gesamtvolumen von 1.350 Megawatt umfasst neun Gebotsrunden zu je 150 Megawatt. Die erste Runde wurde nun eröffnet. Bis zum 10. März 2017 können dafür Gebote abgegeben werden.
Die Ausschreibung für Photovoltaikanlagen auf Gebäuden, Gewächshäusern, landwirtschaftlich genutzten Stallungen oder Hallen und Carports wurde Mitte September 2016 eröffnet. Alle weiteren Gebotszeiträume und das Lastenheft sind auf der Webseite der französischen Energieregulierungsbehörde veröffentlicht. Die Ausschreibung teilt sich in zwei Unterkategorien auf, für die pro Runde jeweils 75 Megawatt versteigert werden. Die erste Kategorie umfasst Anlagen mit einer Leistung zwischen 100 und 500 Kilowatt, die eine garantierte Einspeisevergütung erhalten. Die zweite Kategorie richtet sich an große Anlagen 500 Kilowatt bis einschließlich 8 Megawatt, die über das neue Instrument der Direktvermarktung mit Marktprämie gefördert werden. Die gebotenen Preise sind in diesen Fall Referenzpreise, auf deren Grundlage die Marktprämie berechnet wird, die die durch die Direktvermarktung erzielten Erlöse komplettiert. Carports sind in dieser Kategorie ausgeschlossen, da sie bereits Teil der Ausschreibung für Photovoltaik-Großanlagen sind.
Das Ranking der Gebote, die nach dem Pay-as-bid-Verfahren ausgewählt werden, erfolgt nach einem Benotungssystem mit maximal 100 Punkten. Der Preis zählt dabei 70 Punkte und die vereinfachte CO2-Bilanz 30 Punkte. Letztere bemisst sich anhand der Treibhausgasemissionen des Herstellungsprozesses der Photovoltaikmodule oder -folien. Für beide Auswahlkriterien gelten zudem zulässige Mindest- und Höchstwerte.
Das Deutsch-Französische Büro für die Energiewende organisiert am 3. November 2016 im Ministerium für Umwelt, Energie und Meeresangelegenheiten (MEEM) in Paris eine Photovoltaikkonferenz zu den Finanzierungsmodellen im Kontext der neuen Fördermechanismen in Frankreich und Deutschland. Dort werden auch die in beiden Ländern neu eingeführten Photovoltaik-Ausschreibungen präsentiert und diskutiert. Anmeldungen für diese Konferenz sind ab sofort über die Webseite des DFBEW möglich. (Petra Franke)