Das geht aus aktuellen Daten des Statistischen Bundesamt hervor. „Mehr als 50 Prozent Erneuerbare im Stromnetz im ersten Quartal zeigen, dass es der Energiewende nicht an den technischen Voraussetzungen mangelt“, kommentiert Henrik Maatsch, Energieexperte beim WWF Deutschland. Das Ende der fossilen und nuklearen Hochrisikotechnologien nahe. „Es darf allerdings nicht außer Acht gelassen werden, dass dies eine Momentaufnahme darstellt und keinesfalls dem Zutun der Bundesregierung geschuldet ist“, mahnt Maatsch.
Für eine erfolgreiche Energiewende über den Stromsektor hinaus fehle weiterhin ein entsprechendes Marktdesign. Der nötige Netzausbau hinkt hinterher und es gebe vor allem keine verlässliche langfristige Perspektive für den Ausbau der Erneuerbaren. Um einige Baustellen zu nennen, listet Maatsch auf: „Hierzu zählen die Reform von Steuern, Abgaben und Umlagen, die sofortige Streichung des Photovoltaik-Förderdeckels, eine Solarpflicht für Dächer und eine umfassende Bund-Länder-Strategie zur Sicherstellung einer ausreichenden Flächenkulisse für die naturverträgliche Windenergie- und Solarstrom-Freiflächennutzung.“
Denn ohne politisches Handeln könnte beispielsweise die EEG-Umlage im nächsten Jahr von derzeit 6,8 Cent auf 8,6 Cent je Kilowattstunde steigen. Ein Zuschuss aus dem Bundeshaushalt von fünf Cent je Kilowattstunde als Teil des Corona-Konjunkturpakets könnte sie aber in etwa halbieren. Das zeigt eine aktuelle Analyse von Agora Energiewende. (nhp)
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