Die Wemag mit Sitz in Schwerin hat nun ein zweites Batteriespeicherkraftwerk gestartet. Der Versoger investierte nach eigenen Angaben rund 5,2 Millionen Euro in die Planung, Erweiterung und Inbetriebnahme von Schwerin 2.
Das neue Kraftwerk liefert insgesamt eine Leistung von zehn Megawatt. Damit wurde die vermarktbare Leistung verdoppelt, im Vergleich zum Juli 2014 als der Speicher ans Netz ging. Der bestehende Batteriespeichers Schwerin 1 wurde auf demselben Grundstück angebaut. „Mit der Inbetriebnahme von Schwerin 2 hat sich die nutzbare Speicherkapazität des Batteriespeicherkraftwerks auf 15 Megawattstunden verdreifacht“, erklärte Tobias Struck, Geschäftsführer der Batteriespeichersparte bei der Wemag.
Die präqualifizierte Leistung von insgesamt nun zehn Megawatt wird über einen technischen Verbund aus 53.444 Lithiumakkus in 215 Batterieschränken, 18 Wechselrichtern, neun Transformatoren und einer Mittelspannungsanlage bereitgestellt. Zur Refinanzierung wird die vom Übertragungsnetzbetreiber präqualifizierte Leistung des Batteriespeichers von zehn Megawatt am Primärregelleistungsmarkt angeboten. Die installierte Leistung beläuft sich sogar auf 14 Megawatt.
Meist erfolgreich bei den PRL-Auktionen
Hintergrund: In wöchentlichen Auktionen werden die Preise für die Bereitstellung der nötigen primären Regelleistung, kurz PRL, von 575 Megawatt für Deutschland ermittelt. Diese wird wochenweise je Megawatt Regelleistung vergütet. Die bisherige Bilanz der Wemag kann sich sehen lassen: Seit der Inbetriebnahme des Batteriespeicherkraftwerks Schwerin 1 konnte die Anlage 127 Mal vermarktet werden – und hat davon 123 Zuschläge erhalten.
Der Batteriespeicher hat in erster Linie die Aufgabe, bei schwankender Ökostromstromproduktion das Stromnetz zu stabilisieren. Darüber hinaus soll der stationäre Großspeicher für den Wiederaufbau des Stromnetzes nach Großstörungen im elektrischen Versorgungsnetz sorgen, so dass Schäden in Millionenhöhe vermieden werden können. Daher soll derzeit ein innovatives Schwarzstartkonzept unter dem Titel Kickstarter marktreif werden. Es besteht aus einem Konsortium, das neben der Wemag und der Energieversorgung Schwerin aus dem Lehrstuhl für Elektrische Energieversorgung der Uni Rostock und Speichersoftwarepionier Younicos besteht. (nhp)
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