Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

Naturstrom vermarktet förderfreien Solarstrom

Der Düsseldorfer Ökostromversorger Naturstrom hat einen langfristigen Vertrag für die Lieferung von Solarstrom mit dem Direktvermarkter Statkraft abgeschlossen. Der Strom stammt aus einem Solarpark im bayerischen Schondorf, der dadurch ohne EEG-Vergütung auskommt. Die Anlage ist derzeit noch im Bau. Doch eine Teilanlage mit einer Leistung von 50 Megawatt ist bereits am Netz. Den Strom, den dieser Anlagenteil liefert, vermarktet Naturstrom an seine Kunden.

Immer mehr Solarparks werden unabhängig

Über die gesamte Laufzeit des Generators hinweg werden das 600 Millionen Kilowattstunden Solarstrom sein. Es ist bereits der zweite Stromliefervertrag (Power Purchase Agreement – PPA), den Naturstrom und Statkraft abschließen. Bereits seit Frühjahr 2020 kauft der Düsseldorfer Versorger den Strom aus dem Solarpark Parsberg, der mit einer Leistung von 20 Megawatt jedes Jahr 20,3 Millionen Kilowattstunden Solarstrom liefert. „Immer mehr Solarparks können ohne die gesetzliche Einspeisevergütung realisiert werden“, erklärt Oliver Hummel, Vorstand bei Naturstrom. „Damit tritt die Energiewende in eine neue Phase ein. Diese Entwicklung treiben wir mit voran. Zum einen durch PPAs direkt mit den Anlagenbetreibern oder mit Vorlieferanten wie Statkraft, zum anderen durch den Bau eigener förderfreier Anlagen.“

Interesse an Direktbelieferung steigt

Außerdem verkauf Naturstrom seit Mai dieses Jahres den Strom aus einem Teil eines eigenen Solarparks im bayerischen Rottenbach mit einer Leistung von 3,2 Megawatt direkt an seine Kunden. „Das Interesse am direkten Bezug von Solarstrom ist enorm“, sagt Carsten Poppinga, Geschäftsführer von Statkraft. „PPAs sind für Industriekunden attraktiv, aber auch für Energieversorger wie Naturstrom, die ihre Haushalts- oder Gewerbekunden mit Solarstrom versorgen wollen.“

EEG weiter notwendig

Doch auch wenn die Anzahl der PPA in den kommenden Jahren deutlich steigen dürfte, sei das keine Absage an die Notwendigkeit einer Unterstützung durch das EEG. „Mit der wachsenden Anzahl an PPA für Photovoltaikanlagen schreiben die Erneuerbaren ein neues Kapitel ihrer Erfolgsgeschichte“, betont Hummel. „Ein ambitionierter Ausbau in allen Größenklassen bleibt allerdings unerlässlich – und damit auch weiterhin eine EEG-Förderung insbesondere für kleinere Anlagen. Das Photovoltaikpotenzial auf den Dächern gerade der Innenstädte ist riesig und muss dringend besser erschlossen werden“, sagt der Naturstrom-Vorstand. (su)

Zum Weiterlesen:

Bosch setzt auf Solarpower

„Angriffe auf die Stromkonzerne“

PPA: Erste genossenschaftliche Solarstromlieferung