Springe auf Hauptinhalt Springe auf Hauptmenü Springe auf SiteSearch

EUPD: Daten von Balkonanlagen oft fehlerhaft gemeldet

Eine detaillierte Analyse des Gesamtzubaus für Photovoltaik in Deutschland wird damit erschwert. „Eine Balkonanlage muss wie jede andere Stromerzeugungsanlage beim zuständigen Netzbetreiber angemeldet werden sowie im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur registriert werden“, so heißt es auf der Webseite der Bundesnetzagentur. Insgesamt ergeben die bereinigten Analysen des solaren Zubaus 6,82 Gigawatt für 2022, verteilt auf rund 347.000 Anlagen. Sie stellen damit knapp ein Viertel aller Anlagen dar.

Balkonanlagen haben meist 600 Watt Leistung

„Wir haben auf Basis des Marktstammdatenregisters die Inbetriebnahmen von Photovoltaikanlagen in Deutschland im Jahr 2022 untersucht und festgestellt, dass viele der Anlagenregistrierungen im Kleinstanlagenbereich nicht ganz stimmig sind“, erklärt Hanna Schmole von EUPD Research. Es fallen Dateneinträge auf, die den Steckerfertigen Erzeugungsanlagen zugeordnet sind, ein bis zwei Module aufweisen, jedoch eine hohe installierte Bruttoleistung (bis zu 600 Kilowatt) eingetragen haben. „Diese Meldungen haben wir für unsere Auswertungen bereinigt“, erklärt Schmole. Es werden also 600 Watt gemeint sein, was 0,6 Kilowatt Leistung entspricht.

Auch der Errichtungsort scheint bei der Registrierung oft nicht richtig angegeben zu werden. So wurden rund 700 Anlagen unter drei Kilowatt der Kategorie „Freifläche“ zugeordnet. Wobei diese laut dem frei wählbaren „Anzeige-Name der Einheit" wohl eher den „Steckerfertigen Erzeugungsanlagen“ zuzuschreiben seien. Noch deutlicher wird dies bei den Einträgen der „baulichen Anlagen“, hier seien rund 19.000 Anlagen vermutlich eher den Balkonsolaranlagen zuzuschreiben, teilt EUPD mit.

Volleinspeisung oder Eigenverbrauch?

Auffällig ist, dass rund acht Prozent der Anlagen bis zwei Kilowatt zur „Volleinspeisung“ gemeldet sind. „Volleinspeisung“ im Sinne der Netzagentur bedeutet, dass der gesamte Strom aus der Stromerzeugungseinheit ins Netz eingespeist wird. Bei den meisten Balkonanlagen ist jedoch davon auszugehen, dass der Strom im Haushalt verbraucht wird – und keine Netzeinspeisung stattfindet. (nhp)

Weitere aktuelle News:

HTW Berlin: 45 Gigawatt neue Solarleistung pro Jahr nötig

PV-Symposium im Kloster Banz: Spannende Trends bei Speichern und Wechselrichtern

Stromspeicher-Inspektion: Lithiumakkus im Vergleich klar im Vorteil