Die Pausenhöfe eines ganztägig genutzten Schulzentrums in einer süddeutschen Kleinstadt wurden an heißen Tagen im letzten Sommer kaum genutzt. Denn sie boten keinen Schutz vor der starken Sonnenstrahlung. Eine normale Überdachung hätte zu einer dunklen, wenig attraktiven Höhle geführt, die auch tagsüber hätte beleuchtet werden müssen. Für einen solche Umbau des Pausenhofes standen keine Mittel zur Verfügung.
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Sonnenstrom finanziert Investition
Die Gemeinde setzte sich mit der Grid Parity AG aus Karlsfeld bei München in Verbindung, um die Möglichkeit einer teilweisen Finanzierung der Investition durch den Stromerlös zu untersuchen.
Das von den Ingenieuren der Grid Parity entwickelte Konzept basiert auf semitransparenten Doppelglasmodulen. Sie lassen viel Licht durch, zudem bildet das Spiel aus Licht und Schatten unter dem Solardach eine attraktive Fläche.
Die Dachkonstruktionen sollte aus mehrfach mit Holzschutz behandelten Leimbinderbalken bestehen, die auf verzinkte Stahlrohre aufgesetzt werden. Die elektrischen Verbindungen werden in diesen Rohren sicher in die Kabelkanäle im Erdreich geführt.
Spätere Erweiterungen möglich
Die Konstruktion ist modular aufgebaut und kann je nach den verfügbaren Investitionsmitteln zunächst aus wenigen Bauteilen bestehen, die später erweitert werden.
Das Angebot sah in der ersten Phase vier Satteldächer mit einer Anschlussleistung von 36 Kilowatt und einer jährlichen Stromproduktion von rund 38.000 Kilowattstunden vor. Die Investitionskosten wurden mit netto 60.000 Euro angeboten. Der Bautrupp der Gemeinde war bereit, die Montage unter fachkundiger Anleitung auszuführen.
Die von den Stadtwerken angebotene Vergütung ermöglichte eine Amortisation (Payback Time) von rund acht Jahren. Darin waren Zuschüsse aus verschiedenen Förderprogrammen für die Siedlungsentwicklung noch nicht berücksichtigt.
Sterilen Schulhof aufgewertet
Der unmittelbare wirtschaftliche Nutzen ist nur ein Nebenaspekt. Das Beispiel zeigt eindrucksvoll den Nutzen der solaren Überdachung als Schattenspender und Schutz vor Niederschlägen wie Regen, Schnee und Hagel.
Auch die Reduzierung der Überhitzung großer versiegelter Flächen in Städten spielt eine zunehmende Rolle. Hinzu kommt die visuelle Aufwertung des vormals sterilen Schulhofs, die in Zukunft außerhalb der Schulzeiten zum Beispiel für Spiele wie Tischtennis genutzt werden kann. (gekürzt HS)
Dieser Artikel ist die gekürzte Version eines Fachartikels, der im Aprilheft der photovoltaik erscheint. Autor ist Dr. Erich Merkle, Geschäftsführer des Modulanbieters Gridparity AG aus Karlsfeld bei München.
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