Die Investoren in eine Solarstromanlage schauen bei der Entscheidung, welche Module sie für ihre Anlage wählen, weniger auf den Preis. Die Qualität und die Zuverlässigkeit der Module steht im Vordergrund.
Eine schlechte Nachricht für die Anbieter billiger Solarmodule: Der Preis der Module ist den Investoren nicht so wichtig. Vielmehr ist es die Qualität und die Zuverlässigkeit, die Investoren zur Entscheidung für ein bestimmtes Modul treibt. Das ist das Ergebnis einer Studie des amerikanischen Marktforschungsunternehmens IHS in Englewood, Colorado.
Zuverlässigkeit ist am wichtigsten
So halten mehr als 99 Prozent der befragten Projektentwickler die Zuverlässigkeit der Module für das wichtigste Kaufkriterium. Vor allem in Europa gilt das Qualitätskriterium als das entscheidendste. Die Investoren in den USA sehen das etwas anders. Hier spielt der Preis eine größere Rolle als etwa in Deutschland oder Großbritannien. „Beim Kauf von Photovoltaikmodulen wird nach wie vor sehr auf den Preis geachtet“, bestätigt Stefan de Haan, Photovoltaikanalyst bei IHS. „Wichtiger ist jedoch die Leistung, insbesondere in den europäischen Märkten. Die Europäer haben die Gesamtkosten der Photovoltaik-Anlage viel mehr im Blick. Da die Förderungen gekürzt und dadurch die Renditen immer schmaler werden, rücken die Kosten pro Kilowattstunde Solarstrom immer mehr ins Zentrum der Aufmerksamkeit. In anderen Märkten wie den USA erfolgt die Förderung in der Regel über Zuschüsse und Steuergutschriften. Deshalb achten die Amerikaner mehr auf die Anschaffungskosten.“ Allerdings steht insgesamt der Preis der Module bei dieser Entscheidung erst an dritter Stelle.
Chinesische Anbieter sind beliebt
Jedoch ist das kein Manko, das an den chinesischen Marken klebt. Zwar gelten die Module aus dem Reich der Mitte als billig. Doch die drei bevorzugten Marken stammen laut der Umfrage der amerikanischen Analysten aus China. Interessant ist auch, dass die Markenbildung offensichtlich noch längst nicht abgeschlossen ist. Denn Weniger als zehn Prozent der Investoren begnügen sich mit einer einzigen Modulmarke. Vor allem die großen Unternehmen, die Solarstromanlagen planen, projektieren und installieren, verlassen sich nicht auf einen Modulhersteller, sondern greifen für verschiedene Anlagen auch auf verschiedene Module zurück. Kleinere Unternehmen sind da weniger flexibel. Insgesamt wollen sich nur 20 Prozent der Projektentwickler künftig auf eine Modulmarke beschränken. Allerdings nur dann, wenn die bevorzugten Module auch eine einfachere Anlagenplanung und die Anbieter eine bessere Logistik versprechen. Außerdem spielt da der Preis wieder eine größere Rolle. (su)