Bisher sind die Produkte, die der Bio-Hofladen Kliesow in Oberhausen-Rheinhausen durchgängig biozertifizierte. Besonderen Wert legen die Betreiber auf saisonales und regionales Obst und Gemüse. Bisher war also alles bio im Laden, bis auf den Strom. Der Verbrauch ist üppig. Denn die Kühlhäuser für die Produkte brauchen jede Menge Strom – je sonniger und wärmer das Wetter ist, desto mehr davon.
Solaranlage hat sich regelrecht angeboten
Deshalb bot sich die Installation einer Solaranlage auf dem Dach des Bio-Hofladens regelrecht an. Denn diese produziert den meisten Strom genau dann, wenn er im Laden gebraucht wird. Deshalb haben die Installateure von Wirsol Aufdach (WRS) fast 250 Solarmodule auf das Dach gebaut. Diese leisten knapp 100 Kilowatt. Um den Sonnenstrom auch tatsächlich zu einem großen Teil nutzen zu können, wurden noch drei Speicher mit einer Kapazität von jeweils 16 Kilowattstunden integriert.
Energiekosten senken
Denn nur so erreicht der Hofladen die maximale Autarkie vom Stromversorger. Schließlich war es auch der Wunsch, die Energiekosten zu senken, der die Entscheidung für eine Solaranlage mitgeprägt hat. Der Biohof hat schon länger unter den hohen Energiepreisen gelitten, zusätzlich zu den für die Landwirtschaft insgesamt schwierigen Zeiten.
Mehr Autarkie für den Biohof
Deshalb war es das zentrale Ziel des Projekts, einerseits Energiekosten zu senken und andererseits den Autarkiegrad mittels eigener Stromproduktion inklusive eines Speichers zu steigern. „Ein Hofladen mit reinen Bioprodukten verlangt nach Ökostrom“, nennt Nicole Kliesow, Geschäftsführerin des Biolandhofs Bohn und Kliesow, einen dritten Grund für die Installation der Photovoltaikanlage. „Daher war die solare Stromerzeugung nur die natürliche Konsequenz, damit aus der Biolandwirtschaft und dem Biohofladen, eine für die Natur runde Sache wird.“ Ihr Ehemann Gunnar ergänzt: „Und durch die Speicherung des selbst erzeugten Ökostroms erreichen wir zudem mehr Autarkie für unseren landwirtschaftlichen Betrieb und den Bio-Hofladen, reduzieren unseren CO2 Fußabdruck, und erhöhen auch noch die Wirtschaftlichkeit des Betriebs.“
Dach sanieren, Netz ausbauen
Doch so einfach, wie das alles klingt, war es nicht. Denn der Bau der Photovoltaikanlage hat das Team von Wirsol gleich vor mehrere Herausforderungen gestellt. Zuerst musste das Dach saniert werden. Dazu holten sich die Solarexperten die östliche Dachdeckerfirma Ludt & Leier mit ins Boot. Außerdem war ein Netzausbau erforderlich, da nur ein Hausanschluss vorhanden war. Dieser musste verlegt und ausgebaut werden. Das übernahm die Netze BW.
Drei Monate gebaut
Zusätzlich musste eine schon bestehende Solaranlage mit etwa 30 Kilowatt Leistung in das Gesamtsystem integriert werden. „Aufgrund der Herausforderungen, vor die wir bei diesem Projekt gestellt waren, dauerte die Fertigstellung der Anlage“, sagt Johannes Groß, Geschäftsführer von Wirsol Roof Solutions. „Die Realisierungszeit betrug knapp drei Monate, dann waren die Herausforderungen durch die sehr gute Zusammenarbeit der verschiedenen Gewerke gemeistert und die Photovoltaikanlage war installiert und ans Netz angeschlossen.“ (su)