Die MEA Energieagentur Mecklenburg, eine Tochtergesellschaft des Schweriner Energieversorgers Wemag, hat zusammen mit vier Landwirtschaftsbetrieben eine Projektgesellschaft gegründet. Gemeinsam wollen die Partner damit Standorte für Photovoltaikanlagen erschließen, dort die Generatoren aufbauen und betreiben. Eigentümer der neuen Gesellschaft mit dem Namen Erneuerbare Energie Prignitz (EEP) sind die MEA mit 50 Prozent der Geschäftsanteile sowie mit je 12,5 Prozent der Geschäftsanteile die Agrargenossenschaft Pirow, die Agrargenossenschaft Berge, die Agrargenossenschaft Brunow und der Landwirt Hartmut Lossin. „Wir bringen als landwirtschaftliche Gesellschafter viel Know-how mit und können die Flächenkulisse und den Zuschnitt mitgestalten“, begründet Uwe Kessler, Geschäftsführer der Agrargenossenschaft Pirow, die Beteiligung an der neuen Projektgesellschaft.
Arbeitsplätze für die Region
Nach aktuellen Planungen sollen die Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von etwa 140 Megawatt an geeigneten Standorten im äußersten Norden von Brandenburg in Muggerkuhl, Grenzheim, Neuhausen und Bresch installiert werden. So wollen die Projektpartner einen optimalen Ertrag an Solarenergie zu gewährleisten. „Die Photovoltaikanlagen werden eine beachtliche Menge an sauberem Strom produzieren, das trägt nicht nur zur Verringerung der Umweltauswirkungen bei, sondern schafft auch neue Arbeitsplätze und fördert die Wirtschaft in der Region“, betont Torsten Hinrichs, Geschäftsführer der MEA.
Bürger bekommen Ausgleichsangebot
Eine Besonderheit des Vorhabens liegt darin, dass die Bürger der Gemeinden am wirtschaftlichen Erfolg beteiligt werden. „Denn 90 Prozent der Gewerbesteuererträge bleiben in der Standortgemeinde. Das hilft in Zeiten von klammen kommunalen Haushalten. Die Bürgerinnen und Bürger erhalten einen Ausgleichsbetrag als Gutschrift auf der Stromrechnung der Wemag und partizipieren so direkt an der Energiewende“, beschreibt Hergen Reker, Amtsdirektor des Amtes Putlitz-Berge, des Modell.
Einwohner können sich beteiligen
Rund 600 Haushalte könnten davon profitieren. Dazu informieren die Eigentümer der Gesellschafter der EEP sowie die Gemeindevertretungen Berge und Pirow regelmäßig die Anwohner. „Interessierte können sich an den Gemeindevertretersitzungen, den Bürgersprechstunden und zukünftigen Einwohnerversammlungen beteiligen oder die Gesellschafter kontaktieren", kündigt Hergen Reker an. „Nach dem Zeitplan sollen die Satzungsbeschlüsse für die Bebauungspläne noch in diesem Jahr vorliegen“, weiß der Amtsdirektor. Der Baustart ist nach derzeitigen Planungen für das Frühjahr 2025 geplant. Für den Bau der Anlagen investiert die EEP etwa 80 Millionen Euro. (su)
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