Der Streit zwischen der Solar Millennium AG und ihrem früheren Vorstandschef Utz Claassen geht weiter. Der einstige Vorstandschef des Solarunternehmens ließ über seinen Anwalt mitteilen, dass er beim Landgericht Nürnberg-Fürth Klage auf Zahlung von 7,1 Millionen Euro gegen Solar Millennium erhoben habe. Bei diesem Betrag handelt es sich um eine Zahlung, die Claassen zusätzlich zu den neun Millionen Euro verlangt, die er bereits erhalten hat, wie sein Anwalt dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe) bestätigte. Allerdings wolle Claassen diese Summe nicht selbst vereinnahmen, sondern in eine Stiftung zur Erforschung von erneuerbaren Energien geben, wie es weiter hieß.
Solar Millennium zeigte sich auf Anfrage vollkommen überrascht von dem Vorstoß seines Kurzzeit-Vorstandschef. Das Unternehmen sei davon ausgegangen, dass die seit Monaten ausgehandelte und nun fertig gestellte Einigung am Freitag von beiden Seiten unterschrieben würde. Der Kompromiss sah vor, dass Claassen drei Millionen Euro behalten dürfte. Das Unternehmen teilte nun mit, falls Claassen mit seiner Klage tatsächlich die Gespräche beenden wolle, werde Solar Millennium umgehend selbst Klage einreichen und die Rückzahlung der gewährten Antrittsprämien in voller Höhe verlangen, berichtet das „Handelsblatt“ weiter.
Claassen war nach nur 74 Tagen Mitte März von seinem Amt als Vorstandsvorsitzender bei Solar Millennium zurückgetreten. Als Grund für die Kündigung gab er damals unterschiedliche Standpunkte zu Governance und Unternehmenskultur an. (Sandra Enkhardt)