Solon SE hat nun offiziell Insolvenz angemeldet und hofft aber weiter auf eine Rettung. Nach einem Bericht der „Financial Times Deutschland“ (Donnerstagausgabe) wollte der Konzern Microsol aus dem arabischen Emirat Fudschaira bei dem angeschlagenen Photovoltaik-Unternehmen aus Berlin einsteigen und weiter unter der Marke „Solon“ Module produzieren. Zudem sei auch der Großaktionär und Wella-Erbe Immo Ströher bereit gewesen, finanzielle Mittel nachzuschießen. Allerdings hätten die Banken die Geduld verloren, berichtet die FTD mit Verweis auf Konzernkreise.
Solon hat derzeit mehr als 400 Millionen Euro Schulden. Ende des Jahres wäre ein 275 Millionen Euro-Kredit, den ein Konsortium von acht deutschen Banken dem Photovoltaik-Unternehmen zur Verfügung gestellt hat, fällig geworden. Dieser sei mit Bürgschaften der Länder Mecklenburg-Vorpommern und Berlin in Höhe von 146 Millionen Euro abgesichert gewesen. Bis Dienstagabend habe Solon noch auf eine Rettung gehofft, schreibt die FTD weiter. Die Banken sollten dabei auf einen Teil ihrer Schulden verzichten und Investoren hätten sich bereit erklärt, 40 Millionen Euro Eigenkapital zur Verfügung zu stellen. Dann aber scheiterten die Gespräche und Solon meldete am Dienstag Insolvenz an. Das Amtsgericht Berlin-Charlottenburg hat mittlerweile den Rechtsanwalt Rüdiger Wienberg zum Insolvenzverwalter bestellt. Er informierte die Belegschaft am Mittwoch und will nun Optionen prüfen, wie das Photovoltaik-Unternehmen gerettet werden könnte. Von der Pleite sind allein in Deutschland 532 Mitarbeiter von Solon betroffen. Der Geschäftsbetrieb werde aber vorerst weitergehen. Bis Ende Februar 2012 sind die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter dabei durch das Insolvenzgeld gesichert. (Sandra Enkhardt)