Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens ermögliche es nun den Gläubigern ihre Forderungen anzumelden. Die Gläubigerversammlung für die rund 16.000 Anleihe-Gläubiger sei für den 15. Mai 2012 angesetzt, hieß es weiter. Eine Einladung erfolge in Kürze. Zudem habe das zuständige Amtsgericht einen Gläubigerausschuss bestellt, in dem mit Klaus Nieding von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) auch ein Repräsentant der Schuldverschreibungsgläubiger vertreten sein werde. Darüber hinaus prüfe Insolvenzverwalter Böhm derzeit eventuell bestehende Haftungsansprüche, insbesondere bezüglich der Investitionen von rund 80 Millionen Euro von Solar Millennium in den USA. Es gehöre zu den Aufgaben eines Insolvenzverwalters zu prüfen, ob Schadenersatzansprüche bestehen und diese im Interesse der Gläubiger durchzusetzen. Dies werde bei Solar Millennium wegen des komplizierten Geflechts aus Tochtergesellschaften und Beteiligungen jedoch einige Zeit in Anspruch nehmen, hieß es dazu. (Sandra Enkhardt)
Insolvenzverfahren bei Solar Millennium nun eröffnet
Das Fürther Amtsgericht hat am Dienstag das Insolvenzverfahren über die Solar Millennium AG eröffnet. Der bislang als vorläufiger Insolvenzverwalter agierende Rechtsanwalt Volker Böhm sei nun zum Insolvenzverwalter der Gesellschaft bestellt worden, heißt es in der offiziellen Mitteilung. Mit Eröffnung des Verfahrens gingen die Verwaltungs-und Verfügungsbefugnis über Solar Millennium an den Insolvenzverwalter über. Er werde nun aber die Investorensuche fortsetzen. Chancen auf Übernahme durch einen Investor bestünden noch für die ansässige Projekt-Tochter Flagsol GmbH sowie für wenige spanische Projekte, insbesondere das Arenales-Projekt. Aus Sicht von Böhm ist es nur schwer einzuschätzen, ob eine Übernahme von Solar Millennium als Ganzes noch möglich ist. Daher sei den noch rund 40 Mitarbeitern gekündigt worden.