Die Solarworld AG hat nach einem Bericht der „Freien Presse“ (Samstagausgabe) 350 Mitarbeiter aus der Wafer- und Solarzellenfertigung vorübergehend in Kurzarbeit geschickt. Betroffen dabei seien die Bereiche Recycling und Logistik bei den Töchtern des Photovoltaik-Unternehmens Deutsche Solar GmbH und Deutsche Cell GmbH. Mario Behrendt, Geschäftsführer der Deutschen Solar, bestätigte der Zeitung, dass die zuständige Arbeitsagentur den Antrag genehmigt habe. Insgesamt beschäftigt Solarworld am sächsischen Standort in Freiberg 1330 Mitarbeiter und 60 Leiharbeiter. Erst im vergangenen Jahr hatte die Hersteller rund 250 Stellen gestrichen.
Als Grund für die Kurzarbeit nannte Solarworld das „Wintertief“ – also die derzeit geringe Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen. "Wir haben uns für die Maßnahme Kurzarbeit entschieden, um die Arbeitsplätze am Standort Freiberg zu sichern. Die Reduzierung der Produktionsmengen soll auf das 1. Quartal beschränkt bleiben", erklärte Solarworld auf Anfrage. Die Kurzarbeit beginne am heutigen Montag und sei zunächst bis zum 30. April befristet. Die betroffenen Mitarbeiter würden 30 Prozent weniger arbeiten. Solarworld rechnet damit, dass der Photovoltaik-Markt mit Beginn des zweiten Quartals wieder anziehe.
Behrendt wies dem Bericht zufolge Gerüchte zurück, dass Solarworld den Standort in Sachsen komplett aufgeben könnte. Freiberg ist und bleibt der größte Solarworld-Standort. Hier sind hocheffiziente Fertigungsstätten entstanden, wo gut ausgebildete Mitarbeiter beschäftigt sind", erklärte er. Allerdings müsse Solarworld auch seine Hausaufgaben machen und neue Produkte und Technologien entwickeln. Außerdem werde daran gearbeitet, die Produktionsprozesse weiter zu optimieren und die Qualität zu steigern. (Sandra Enkhardt)