Die Gewinnsituation der mehrheitlich von Meyer Burger gehaltenen Roth & Rau AG liege deutlich unter den bisherigen Erwartungen, teilt das Unternehmen mit.
"Das schwierige Marktumfeld bei den Zell- und Modulherstellern während des dritten Quartals 2011 hatte bei Roth & Rau zur Folge, dass ein Grossteil der laufenden Projekte nicht planmässig abgeschlossen werden konnte, da einige Kunden die Endabnahmen verzögerten," heisst es in der Adhoc-Mitteilung von Meyer Burger. Dies habe sich entsprechend auf Umsatz und Ertragskraft ausgewirkt.
In der konsolidierten Konzernrechnung 2011 der Meyer Burger Gruppe werde Roth & Rau ab Anfang August 2011 vollständig in die Eröffnungsbilanz einbezogen und vollkonsolidiert. Für die Periode Juli bis 8. August 2011 hatte Meyer Burger einen Verlustanteil von rund 14 Mio Euro.
Aufgrund der veränderten Marktsituation seit dem Übernahmeangebots werde Meyer Burger die Werthaltigkeit der Beteiligung an Roth & Rau AG neu beurteilen. Dabei sei eine Berichtigung in der Grössenordnung von 40 bis 60 Mio EUR notwendig, so Meyer Burger.
"Die Gewinnsituation der Roth & Rau AG liegt deutlich unter den bisherigen Erwartungen der Meyer Burger Technology AG", heisst es in der Adhoc-Mitteilung. "Daher haben sich der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung der Meyer Burger Technology AG entschlossen, in dem aktuellen Markt- und Börsenumfeld von einem Beherrschungs- und/oder Gewinnabführungsvertrag mit der Roth & Rau AG abzusehen." Der Vorstand von Roth & Rau sei von der Meyer Burger entsprechend informiert worden.
Meyer Burger ist auf Systemlösungen für die Waferherstellung spezialisiert. Erst vor anderthalb Jahren hatte das Unternehmen 3S Industries aufgekauft und damit sein Produktspektrum um den Anlagenbau in der Modulproduktion erweitert. Mit Roth & Rau kam noch ein Anlagenbauer im Zellensequment dazu. (William Vorsatz)