Der Rechtsstreit zwischen Solar Millennium und Utz Claassen dauert nun schon mehr als ein Jahr. Es geht um einen Millionenbetrag den der Kurzzeit-Vorstandschef von dem Unternehmen verlangt. Nun hat er Rückenwind durch ein neues Gutachten erhalten. Der Rechtswissenschaftler Andreas Cahn kommt in einem Gutachten zu dem Schluss, dass der Aufsichtsrat von Solar Millennium Pflichtverletzungen sowohl gegenüber Claassen als auch gegenüber dem Unternehmen begangen habe, wie der „Tagesspiegel“ berichtet. Claassens Rücktritt nach nur zweieinhalb Monaten als Vorstandschef sei daher „berechtigt, begründet und rechtmäßig“ gewesen, erklärte Claassens Anwalt Frank Silinger weiter.
Claassen hat für sein Engagement bei Solar Millennium Antrittsgelder und Gehälter in Millionenhöhe bekommen. Mittlerweile haben sich beide Seiten verklagt. Nach einem Bericht von „Spiegel Online“ will Claassen, der von Solar Millennium die Zahlung von 7,12 Millionen Euro Abfindung fordert, im Falle eines Erfolgs im Rechtsstreit eine „Stiftung zur Förderung der Solarenergie gründen“. Dies ließ er über seinen Anwalt verkünden. Allerdings blieb unklar, ob er die gesamte Summe in die Stiftung einbringen wolle. Solar Millennium seinerseits fordert von Claassen die Rückzahlung von rund neun Millionen Euro. (Sandra Enkhardt)