Die Studie „Wahrer Wert der Photovoltaik in Deutschland“ ist in Berlin vorgestellt worden. Phoenix Solar hat diese bei der Unternehmensberatung A.T.Kearney in Auftrag gegeben, um die bislang eher emotional geführte Debatte über die Kosten der Solarförderung in Deutschland zu versachlichen. Die Studie, in der es sowohl um die Kosten als auch den Nutzen der Photovoltaik geht, kommt Phoenix Solar zufolge zu vier Kernaussagen. Erstens sei der Börsenpreis kein Maßstab, um Solarstrom angemessen zu bewerten. Die Autoren der Studie fordern daher, die Vollkosten der fossilen Stromerzeugungsarten mit den Kosten der Photovoltaik zu vergleichen. Allein eine Anpassung der Berechnung der Umlage für die Photovoltaik könnte die Kosten um bis zu 18 Prozent auf 1,38 Cent je Kilowattstunde für das kommende Jahr reduzieren. Wenn der Zubau neu installierter Photovoltaik-Leistung 2011 bei sechs Gigawatt und nicht bei den von den Übertragungsnetzbetreibern erwarteten neun Gigawatt liegen würde, könnte die Umlage sogar um bis zu 24 Prozent sinken.
Eine zweite wichtige Kernaussage der Studie ist, dass Deutschland 2010 erstmals die gesamtwirtschaftliche Gewinnschwelle für den Photovoltaik-Zubau erreichen wird. Dies bedeute, dass der Nutzen der in diesem Jahr neu installierten Photovoltaik-Anlagen erstmals die Kosten übersteigen wird, heißt es in der Studie weiter. Falls 2011 sechs Gigawatt Solarstrom-Leistung in Deutschland neu installiert werde, könnten bis Ende des kommenden Jahres alle seit 2000 im Rahmen des EEG angeschlossenen Photovoltaik-Anlagen die Gewinnschwelle erreichen. Ein dritter wichtiger Punkt ist der Studie zufolge, dass der Solarstrom innerhalb der kommenden fünf bis acht Jahre mit Energie aus Gas- und Steinkohlekraftwerken wettbewerbsfähig werden wird. Voraussetzung dafür sei aber, dass es eine faire Kostenrechnung sowohl für die Photovoltaik als auch fossile Energiequellen gebe. Ab diesem Zeitpunkt könnte Photovoltaik-Strom dann wie konventionell erzeugte Energie besteuert und mit Netzkosten beaufschlagt werden, so das Ergebnis der Studie. Die letzte Kernaussage zielt darauf ab, dass die Photovoltaik eine wichtige Rolle beim Wandel hin zu einer dezentralen Energieversorgung spielt.
Phoenix Solar sieht damit seine Zweifel an der Berechnung der Differenzierungskosten bestätigt. Das Photovoltaik-Unternehmen aus Bayern fordert als Konsequenz aus den Studienergebnissen, dass die Berechnungsgrundlage für die Differenzkosten an die tatsächlichen Bedingungen der jeweiligen Stromerzeugungsarten angepasst werden müsse. Damit würden die Kosten für Solarstrom im Vergleich deutlich sinken. Außerdem müsse es einen „Paradigmenwechsel hin zu verursachergerechten Zuordnung von Kosten für konventionelle wie für erneuerbare Energien“ geben. „Solar. „Wir wollen mit der
Studie die dringend notwendige Diskussion über den wahren Wert der Photovoltaik anregen“, sagte Andreas Hänel, Chef von Phoenix Solar. An den Studienergebnisse sei vor allem überraschend gewesen, dass die Kombination von starken Absenkungen der Einspeisevergütungen und dem hohen Zubau in diesem das Überschreiten der Gewinnschwelle ermöglicht hätten. „Gerade in der Phase starker Kritik an der EEG-Förderung demonstriert die Photovoltaik somit ihre Fähigkeit, auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu einer nachhaltigen Stromerzeugung in Deutschland beizutragen“, sagte Jochen Hauff, federführender Autor der Studie. (Sandra Enkhardt)