Green Source und Parabel haben in den vergangenen Monaten gemeinsam ein 7,4 Megawatt Photovoltaik-Projekt in Tschechien realisiert. Es sei der sechstgrößte Solarpark, den die beiden Unternehmen unter dem Dach ihrer Tochter Vireo Czech sro entwickelt und installiert haben, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung. Das Photovoltaik-Kraftwerk sei an Enercap Power Fund I verkauft worden. Insgesamt seien für das Projekt an den drei Standorten Mimon, Lomecek und Tocnik Dünnschichtmodule von First Solar installiert worden. Insgesamt werde der Park voraussichtlich sieben Gigawattstunden Strom pro Jahr produzieren. Damit könnten 2700 Haushalte mit Solarstrom versorgt werden.
Im vergangenen Jahr waren in Tschechien heftige Diskussionen über die Solarförderung entbrannt. Die Regierung in Prag belegte große Photovoltaik-Projekte rückwirkend mit einer Solarsteuer von 26 Prozent, was natürlich Auswirkungen auf die Rentabilität der Projekte hat. „In Tschechien wurde dieses Jahr eine 26-prozentige Solarsteuer eingeführt“, sagt Emmanuel Jansa, Mitgründer von Green Source auf Anfrage der photovoltaik. Zugleich schränkt er allerdings ein, dass wegen des großzügigen Einspeisetarifs von knapp 50 Cent je Kilowattstunde die Steuer aus Investorensicht zwar schmerzhaft sei, Tschechien im europäischen Tarif-Vergleich aber immer noch attraktiv aussehe. Da der Wert der tschechischen Währung gegenüber dem Euro steige, nehme zugleich die Rentabilität der Photovoltaik-Projekte bei Euro-Investitionen wieder zu.
„Dabei ist allerdings noch nicht klar, ob die neue Steuer rechtlich haltbar ist. Im Moment werden viele Klagen eingereicht. Eine solche Maßnahme erzeugt am Markt eine gewisse Unsicherheit“, sagt Jansa. „Allerdings ist der Tiefpunkt schon überstanden, wir nehmen derzeit wieder ein zunehmendes Vertrauen in die Solarmärkte der Region seitens der Investoren und Banken wahr, nicht zuletzt in den tschechischen Sekundärmarkt.“ Dabei zählt für Jansa, dass „nicht alle Länder in einen Topf geworfen werden. Es gibt Länder, wie Tschechien, die durch einen zu hohen Tarif sowie eine unlimitierte Lizenzvergabe eine Blase kreiert haben, die ihnen später über den Kopf gewachsen ist. Andere Länder, wie z.B. die Slowakei, haben aus diesen Fehlern gelernt, und betreiben eine nachhaltigere Photovoltaik-Förderpolitik.“ (Sandra Enkhardt)