Ungebrochene Nachfrage
Die Preise für Module aus Asien haben auf dem Spotmarkt das Niveau vom Anfang des Jahres leicht überschritten. In Deutschland können die großen Hersteller aufgrund der hohen Nachfrage derzeit nicht alle Bestellungen erfüllen. Europäische Produkte – diese werden auf dem Spotmarkt nicht so häufig gehandelt wie asiatische – zeigen eine stabilere Preisentwicklung und sind im Mai etwas günstiger als im Januar.
Mitte Juni ist die Nachfrage nach Photovoltaikmodulen und Wechselrichtern trotz Unsicherheit über die tatsächliche Höhe der Kürzung noch immer extrem hoch. Ein Großteil der jetzt vermittelten Kontingente wird erst im Juli geliefert. Die Preise haben sich gegenüber dem Vormonat nicht deutlich verändert. In den nächsten Wochen werden aber weitere Steigerungen wegen der aktuellen Aufwertung des US-Dollar erwartet. Die hohe Nachfrage zeigt außerdem, dass das Interesse an der Photovoltaik in Deutschland weiterhin ungebrochen ist. Auch die Stimmung auf der Intersolar Europe in München, wo der Besucherandrang alle Erwartungen übertroffen hat, war sehr positiv. Einige Analysten rechnen für 2010 mit einer neuerlichen Verdopplung des Photovoltaikzubaus in Deutschland, obwohl die Vergütung sinkt. Ohne einen deutlichen Preisverfall, der jedoch kurzfristig nicht absehbar ist, wird eine Verdopplung des Zubaus allerdings nicht möglich sein.
Gänzlich anders ist zurzeit die Stimmung auf dem spanischen Solarmarkt. Das Industrieministerium hat die Absicht, die Einspeisevergütungssätze für neue Anlagen abhängig von der Gesamtanlagenleistung zwischen fünf und 45 Prozent zu kürzen. Unabhängig vom Ergebnis der Verhandlungen mit den Branchenverbänden ist allein die Absichtserklärung eine sehr schlechte Nachricht für die ganze Industrie in diesen sonnigen Tagen.