Nach Bekanntgabe des deutschen Photovoltaikzubaus im Jahr 2011 und der darauf folgenden Debatte um die Zukunft der Solarförderung hat die Aktivität auf der Handelsplattform pvXchange spürbar zugenommen. Denn jetzt herrscht eine große Ungewissheit im Markt, wie die Förderung ab April – oder spätestens ab dem Sommer – aussehen wird. Dadurch werden nun ähnlich wie auch Anfang 2010 Pläne für Installationsvorhaben ins erste Quartal vorgezogen, um die Solaranlagen noch in einem Zeitraum ans Netz zu bringen, in dem die Rahmenbedingungen klar sind. Wegen der enorm gesunkenen Preise im Jahr 2011 sind auch nach der Absenkung der Einspeisevergütung Anfang Januar die Renditen weiterhin attraktiv.
Die meisten Hersteller waren auf eine so früh anspringende Nachfrage nicht ausreichend vorbereitet; sie hatten, wie bereits Ende 2011 angekündigt, die Produktion zurückgefahren. Außerdem waren die Lagerbestände der Händler nach dem Rekordmonat Dezember sehr niedrig. Als Folge traten im Januar nicht nur größere Preisunterschiede zwischen verschiedenen Herstellern in einer Kategorie auf, sondern es gab auch je nach Anbieter eine Preisspanne bei den Angeboten für denselben Hersteller oder den gleichen Modultyp.
Angesichts der aktuellen Nachfragesituation und des noch unklaren politischen Umfelds sind zumindest für kristalline Module im Februar und März keine deutlichen Preisrückgänge zu erwarten. Selbst ein leichter Anstieg wäre möglich – was das Preisbarometer für kristalline Module zuletzt im September 2010 anzeigte.
Gökhan Demirci ist Research Analyst bei der pvXchange GmbH.