Die Preissenkungen der Modulhersteller – eine Antwort auf Vergütungsdegressionen in wichtigen Absatzmärkten – haben Wirkung gezeigt: Im August hat die Nachfrage angezogen. Während es im Juli stärkere Preisrückgänge bei Modulen von Tier-2-Herstellern gab, haben Mitte August auch Tier-1-Hersteller nachgezogen. Im Ergebnis liegen alle sechs Werte des Preisindex für den August unter den Juliwerten.
Im Vergleich zum Juli fiel der Rückgang für kristalline Module im August etwas stärker aus als der für Dünnschichtmodule, den mit 4,7 Prozent größten Preisrückgang gab es erneut bei kristallinen Modulen aus China. Hier beträgt der Preisrückgang seit Anfang des Jahres bereits 22,8 Prozent. Module deutscher Hersteller liegen im Durchschnitt weiterhin preislich unter denen der japanischen Konkurrenz. Im August ging der Wert für kristalline Module aus Deutschland um 3,3 Prozent zurück, also um 17,8 Prozent gegenüber dem Jahresbeginn. Deutsche Hersteller leiden weiterhin unter dem Preisdruck durch die Konkurrenz aus China. Zudem belasten die Räumungsverkäufe von insolventen oder finanziell angeschlagenen Herstellern die Preise. Den geringsten Preisrückgang gab es bei kristallinen Modulen aus Japan. Der Wert sank im August lediglich um 2,2 Prozent, die Module wurden damit seit Jahresbeginn nur um 13,3 Prozent billiger. Der heimische Markt in Japan wird von japanischen Herstellern dominiert. Als Folge der Nuklearkatastrophe im März 2011 wurde zudem die Photovoltaik stärker gefördert, was zu einem schnellen Wachstum des japanischen Marktes führte und die Abhängigkeit der Hersteller von Exporten stark reduzierte.
Die Werte für die drei Dünnschichtkategorien gingen mit 1,7 bis 3,4 Prozent diesmal moderater zurück. Den mit 13,2 Prozent geringsten Verlust seit Jahresanfang verzeichnet die Kategorie „Dünnschicht CdS/CdTe“. Verglichen mit dem Vorjahr gingen die Werte für alle drei Kategorien jedoch ähnlich zwischen 40,3 und 41,9 Prozent zurück.
Olaf Emmerich ist Chief Marketing Officer der sologico AG