Im August zeigten sich die Preise auf dem Spotmarkt stabil. Die Präsenz neuer europäischer Marken, vor allem aus Deutschland, führte dazu, dass die Durchschnittspreise der europäischen Solarmodule sanken. Waren kristalline Module aus Europa im Januar für 2,03 Euro pro Watt zu erwerben, kosten sie jetzt durchschnittlich 1,85 Euro. Zum Vergleich: Die Preise aus China lagen im Januar bei 1,55 Euro pro Watt und sind jetzt bei 1,61 Euro angelangt. Europäische Hersteller nähern sich somit dem Preisniveau der chinesischen Top-Produzenten an. Deren Preispolitik führt dazu, dass aufgrund der hohen Nachfrage Module aus dem Reich der Mitte auf dem Spotmarkt relativ teuer sind.
Auf der PVSEC in Valencia haben zahlreiche Käufer die Gelegenheit genutzt, um sich Kontingente zu guten Konditionen zu sichern. Yingli soll bereits jetzt Bestellungen in Höhe von fünf Gigawatt für 2011 bekommen haben. Weitere Rekordbestellungen sind zu erwarten; Experten gehen davon aus, dass die Nachfrage im nächsten Jahr hoch bleibt.
Über die Entwicklung in Deutschland waren in Valencia verschiedene Prognosen zu hören. Viele Installateure rechnen damit, dass der diesjährige prognostizierte Zubau von zirka sieben Gigawatt im nächsten Jahr nicht überschritten wird. Einige Experten sind jedoch der Meinung, dass bei einer Preissenkung von zehn Prozent Investitionen in die Photovoltaik attraktiv bleiben und der Zubau 2011 auch höher ausfallen könnte. Wenn die Strompreise weiter steigen, könnte 2012 oder 2013 in Deutschland die sogenannte Grid Parity erreicht werden. Welche Anreizmechanismen dann eingeführt werden, um Investitionen in die Solarenergie zu fördern, ist heute noch eine offene Frage.