Die chinesischen Top-Produzenten haben im zweiten Jahresquartal trotz der schwierigen Marktsituation weitere Marktanteile gewonnen. Die Tier-2- und Tier-3-Hersteller, die größtenteils abhängig von OEM-Bestellungen sind, müssen allerdings zurzeit wegen der aggressiven Preispolitik schwere Verluste hinnehmen. Und solange ausreichend Vorräte der Top-Hersteller zu günstigen Preisen und guten Zahlungskonditionen vorhanden sind, wird sich die Situation auch nicht verbessern. Produzenten von Dünnschichtmodulen haben ihre Preise im August ebenfalls viel stärker als in den Vormonaten reduziert, verlieren aber trotzdem weitere Marktanteile an die kristallinen Technologien.
Viele europäische Hersteller haben sich in den Sommermonaten um dieZertifizierung „Made in Europe“ bemüht, um die in dem Conto Energia IV vorgesehene gesonderte Förderung in Italien zu erhalten. Aber die Nachfrage in Europa insgesamt ist schwach. Auf der PVSEC in Hamburg haben Analysten das mit zunehmenden Schwierigkeiten, Kapital für die Realisierung von Photovoltaikprojekten zu finden, begründet.
Die Unruhe auf den Finanzmärkten wird auch bei weiteren Preissenkungen einzelner Solarkomponenten kein Ende finden, denn bevorstehende Wahlen in einigen der wichtigsten Photovoltaikländern Südeuropas verursachen noch mehr Unsicherheit unter den Kreditgebern. In Deutschland, dem größten und sichersten Photovoltaikmarkt für Investoren, ist die Situation etwas anders: Hier warten Installateure und Projektentwickler vor allem auf ein weiteres Nachgeben der Preise.
Trotz aller Schwierigkeiten: Experten erwarten 2011 einen globalen Zubau auf 21 bis 23 Gigawatt, was einem Wachstum von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auf einigen Hauptmärkten, allen voran Asien und die USA, zieht die Nachfrage an.