Der erneute akute Preisverfall im Juli 2011 – sechs Prozent niedrigere Preise für kristalline Module aus deutscher und chinesischer Produktion beziehungsweise um acht Prozent gesunkene Preise für Tandemmodule –, der sich auch Anfang August fortsetzte, wird voraussichtlich bald ein Ende haben. Es gibt Meldungen über teurere Silizium-Spotmarktpreise im August. Lag der Wert des Rohstoffes im Juli zwischen 48 und 50 US-Dollar je Kilogramm, erreicht dieser jetzt einen Preis von etwa 55 US-Dollar.
Außerdem versuchen gerade Zellhersteller, die in den vergangenen Monaten über Umsatzeinbußen klagten, in Erwartung einer anziehenden Nachfrage in Europa, die bis Ende des Jahres anhalten soll, die Preise nach oben zu ziehen. Auch bei steigenden oder im besten Fall stabilen Modulpreisen werden sie sich damit aber zunächst nicht durchsetzen können, da sich anziehende Verkaufspreise auch negativ auf den Absatz der Modulhersteller auswirken. Gleichzeitig sind immer noch enorme Lagerbeständevorhanden, was die ganze Produktionskette verunsichert.
Was die Marktentwicklung bis Ende des Jahres angeht, liegt in der Branche eine Atmosphäre von vorsichtigem Optimismus vor. Einerseits gibt es gute Nachrichten, beispielsweise die Einführung einer nationalen Einspeisevergütung in China, die große Nachfrage des amerika
nischen Marktes, wo 166 Prozent Wachstum gegenüber 2010 und 2,4 Gigawatt neu installierte Leistung erwartet werden, und ein Marktwachstum in Japan um 35 Prozent gegenüber 2010. Diese Aussichten bringen die Marktanalysten dazu, ihre Nachfrageprognose für 2011 nach oben zu aktualisieren. Der globale Photovoltaikmarkt könnte demnach in diesem Jahr ein Wachstum von 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen.
Andererseits werden viele Modulhersteller trotz globalen Wachstums starke Gewinneinbrüche in Kauf nehmen müssen, und zwar aufgrund des Preisverfalls. Viele Unternehmen haben ihre Erwartungen für 2011 nach unten korrigiert, darunter auch Q-Cells, Solon und Centrosolar. Dennoch ist der Ausblick auf das zweite Halbjahr 2011 für die meisten Unternehmen positiv. Über einen kräftigen Nachfrageanstieg in Deutschland und Italien wird sich die ganze Branche freuen.