Im Mai sind die Werte des Preisbarometers gegenüber dem Vormonat wieder leicht zurückgegangen. Die Nachfrage auf der Plattform hat sich weiterhin stärker auf kristalline Module konzentriert, die im Mai einen Preisrückgang von zwei bis drei Prozent verzeichneten. Entgegen dem Trend der vergangenen Monate hat der Anteil von chinesischen Tier-1-Herstellern im Mai wieder zugenommen. Hier waren im Laufe des Monats zeitweise sogar leicht steigende Preise zu beobachten, die allerdings in der letzten Maiwoche wieder sanken. Zusammen mit den konstant gefallenen Preisen für Module von Tier-2-Herstellern führte diese Entwicklung bei kristallinen Modulen aus China zu einem Preisrückgang von 2,8 Prozent. Wie bereits im Vormonat waren für größere Abnahmemengen Preise von unter 60 Eurocent pro Watt zu beobachten.
Den größten Preisrückgang im kristallinen Bereich verzeichneten in diesem Monat kristalline Module aus Deutschland. Der Wert in dieser Kategorie sank um drei Prozent auf 96 Cent pro Watt, in Ausnahmefällen kamen sogar Preise von knapp unter 70 Cent pro Watt vor. Das war vor allem auf Module von Herstellern zurückzuführen, die sich aktuell in Insolvenz befinden. Auf das Gesamtergebnis hatten diese Ausnahmen jedoch im Mai noch keinen wesentlichen Einfluss. Die Preise für kristalline Module aus Japan gaben mit minus zwei Prozent wie auch im April am wenigsten nach und liegen zum ersten Mal gleichauf mit den Werten für kristalline Module aus Deutschland.
Im Dünnschichtbereich hielt die sehr geringe Nachfrage nach CdS/CdTe- und a-Si-Modulen im Mai weiterhin an. Die Werte gingen dabei gar nicht beziehungsweise nur sehr geringfügig zurück. Lediglich a-Si/µ-Si-Module wurden etwas stärker nachgefragt, gleichzeitig gab es in dieser Kategorie mit 4,4 Pro-zent den stärksten Preisrückgang des Preisbarometers.
In Deutschland hat der Bundesrat am 11. Mai die vom Bundestag verabschiedete EEG-Novelle mit einer Zweidrittelmehrheit abgelehnt und zur Abschwächung der Einschnitte den Vermittlungsausschuss angerufen. Dies führt erneut zu einer Situation, in der für neue Projekte keine Planungssicherheit gegeben ist. Für den Juni sind noch keine erheblichen Auswirkungen zu erwarten, da allein durch die Projekte, die gemäß der geplanten EEG-Novelle noch die alte Vergütung erhalten, ein sehr starker Zubau erfolgen sollte.
Falls es bis zur Sommerpause jedoch zu keiner Einigung kommt und die Novelle nicht bei der letzten Sitzung des Bundesrates am 6. Juli verabschiedet werden kann, gäbe es erst Ende September wieder die Möglichkeit, das Gesetz anzupassen. Dies hätte Auswirkungen bis mindestens in den Oktober hinein und würde zu einer starken Zurückhaltung bei den Installationen führen. In diesem Fall wären wegen der anhaltenden Produktionsüberkapazitäten ein stärkerer Druck auf die Preise und größere Preisrückgänge im dritten Quartal zu erwarten.