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Mehrfamilienhaus mit Energieflatrate

In Wilhelmshaven hat die Spar und Bau Wohnungsbaugenossenschaft ein Mehrfamilienhaus gebaut, dass sich zu zwei Dritteln selbst mit Wärme und Strom versorgt. Für die Mieter gibt es eine Energie-Flatrate.

Sechs Wohnungen mit je 90 Quadratmetern Wohnfläche werden in diesem Haus für eine Pauschalmiete  vermietet, die neben den Betriebs- und Heizkosten auch den Stromverbrauch beinhaltet.

Photovoltaik und Solarthermie

Neben der hochgedämmten Gebäudehülle und ausgeklügelter Haustechnik versorgen Photovoltaik- und Solarthermieanlagen das Haus. Der erzeugt Strom wird in einem Batteriespeicher gespeichert, die gewonnene Wärme in einem 20.000 Liter großen Schichtenspeicher. Die Photovoltaikanlage ist auf dem Dach, an den Balkonverkleidungen und an der Südfassade montiert. Auf insgesamt 165 Quadratmetern Photovoltaikfläche wird Strom produziert und  im Jahresverlauf an die Mieter geliefert. Displays in den Wohnräumen informieren die Mieter über ihre aktuellen und bisherigen Verbrauchswerte. Der tagesaktuelle und bisher erzielte solare Ertrag des gesamten Gebäudes sowie die Gesamtverbräuche werden auch im Hauseingang auf einem Flachbildschirm angezeigt. Durch die Produktion und zeitversetzte Nutzung der Energie erwirtschaftet das Gebäude einen Autarkiegrad von rund 70 Prozent. Den Restbedarf an Wärme deckt im Winter eine Erdgasbrennwertheizung, Strom wird bei Bedarf aus dem öffentlichen Netz bezogen. Zwei Ladestationen für Elektroautos sind ebenfalls Teil des Gesamtkonzepts.

Pauschalmiete beinhaltet Kosten für Strom und Heizung

Die monatliche Pauschalmiete von 10,50 Euro pro Quadratmeter berücksichtigt für Strom und Heizung jeweils eine Verbrauchsobergrenze von jährlich 3.000 Kilowattstunden pro Wohneinheit, für Wasser 100 Kubikmeter pro Jahr. Das entspricht Durchschnittsverbräuchen in konventionellen Gebäuden inklusive Sicherheitspuffer. Mieter wie Vermieter ersparen sich auf diese Weise das leidige Thema der Nebenkostenabrechnung und damit verbundene „böse“ Überraschungen, die neben hohem Verwaltungsaufwand oft auch Streitigkeiten mit sich bringen.

Baugrundstück musste optimale Bedingungen bieten

Um das optimale Zusammenspiel von Architektur und Technik zu erreichen, waren besondere Herausforderungen zu meistern. So galt es, spezielle Anforderungen an das Baugrundstück zu berücksichtigen: Das Gebäude benötigte eine reine Südausrichtung, das musste auch der Bebauungsplan ermöglichen. Das erforderliche Satteldach musste zur Optimierung des solaren Ertrages mit einer Neigung von 50 Grad ausgeführt werden, mehr als sonst üblich. Zudem galt es sicherzustellen, dass das Baugrundstück weder von benachbarten Gebäuden noch von vorhandenem Baumbestand verschattet wird. Das Investitionsvolumen betrug rund 2,5 Millionen Euro. (PF)

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