Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- & Wasserverwendung (ASEW) hat einen neuen Mustervertrag für Mieterstromprojekte im Portfolio. Damit reagiert das Stadtwerkenetzwerk auf die neuen Regelungen im EEG zum Mieterstrom, die im Januar dieses Jahres in Kraft getreten sind. Denn der neue Mustervertrag deckt auch das sogenannte Lieferkettenmodell ab. Dieses Modell beruht darauf, dass der Anlagenbetreiber den Solarstrom inklusive der Reststromlieferung nicht mehr direkt an die Mieter in Mehrfamilienhäusern liefern muss. Vielmehr kann er den Solarstrom auch an einen Dienstleister liefern, der dann ergänzt um den Reststrom die gesamte Energielieferung abdeckt.
Lieferkettenmodell vereinfacht Mieterstrommodelle
Diese Regelung vereinfacht die Mieterstromprojekte, da jetzt nicht mehr der Hauseigentümer zum Stromversorger wird, wenn er die Solaranlage selbst betreibt. Auf der anderen Seite müssen die Dienstleister – oft sind das Stadtwerke und andere Energieversorger – nicht komplizierte Pachtmodelle mit dem Hauseigentümer vereinbaren, um die Solaranlage in ihr Portfolio aufnehmen zu können.
Potenzial für die Kundenakquise
Für die Stadtwerke sei das Mieterstrommodell ein interessanter Ansatz – trotz regulatorischer und organisatorischer Herausforderungen, weiß Christoph Landeck, Leiter Geschäftsfeldentwicklung bei der ASEW. „Viele Stadtwerke setzen bewusst seit längerem auf Mieterstromlösungen“, sagt er. „Dies liegt nicht zuletzt am guten Potenzial für die Kundenakquisition in Verbindung mit der Möglichkeit, Kunden über solche Angebote effizient zu binden. Die kürzlich erfolgte EEG-Novelle hat hier nun einen neuen Impuls gesetzt: Die sogenannten Lieferkettenmodelle für die PV-Mieterstromförderung haben in jedem Fall das Zeug, Mieterstrom weiter voranbringen“, ist sich Landeck sicher.
Mustervertrag zur Pacht von Klimaanlagen
Außerdem hat die ASEW einen weiteren neuen Mustervertrag für den Bereich Kälte entwickelt. Hier geht es vor allem um die Pacht von Klimaanlagen. „Auch im bisher eher gemäßigt klimatisierten Deutschland nehmen Hitzeperioden deutlich zu“, sagt Markus Schäfer, Gruppenleiter Energiedienstleistungen bei der ASEW. „Das eröffnet einen bisher eher kleinen Markt für zukünftig deutlich höhere Nachfrage nach Lösungen rund um die Gebäudeklimatisierung. Auch Stadtwerke können diesen für sich nutzen! Der Vorteil: Kunden erhalten ein Wohlfühlprodukt, dass in der Auslegung als Pachtmodell zudem elegant Kundenbindung gewährleistet.“ (su)
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