Die Nordwest Industrie Group übernimmt den Hersteller von Montagesystemen für Photovoltaikanlagen Mounting Systems. Damit ist das Insolvenzverfahren der Conergy-Group erfolgreich zu Ende gebracht. Die Mehrheit der Arbeitsplätze bleibt erhalten.
Die deutsche Beteiligungsgesellschaft Nordwest Industrie Group (NWI) mit Sitz in Frankfurt am Main steigt beim Rangsdorfer Gestellproduzenten Mounting Systems ein. Der Insolvenzverwalter, die Geschäftsführung von Mounting Systems und die NWI haben einen entsprechender Vertrag unterschrieben. Über den Kaufpreis haben alle Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Damit ist auch die letzte Tochtergesellschaft von Conergy gerettet, nachdem das Modulwerk in Frankfurt (Oder) bereits an den chinesischen Modulhersteller Astronergy gegangen ist. „Wir haben mit Mounting Systems nun alle drei Investorenprozesse erfolgreich zu Ende gebracht“, freut sich der Insolvenzverwalter Sven-Holger Undritz von White & Case. „Wir sind überzeugt, dass wir für jedes Unternehmen den passenden Investor und Partner gefunden haben, die sowohl den Erhalt als auch den Ausbau der jeweiligen Standorte vorantreiben werden.“
Drei Viertel der Conergy-Jobs gerettet
Mit dem Einstieg von NWI in Rangsdorf sind insgesamt 180 Arbeitsplätze gesichert. Davon 150 am brandenburgischen Hauptsitz und 30 in der amerikanischen Niederlassung in Sacramento, Kalifornien. Insgesamt ist die gesamte Conergy-Gruppe mit den erfolgreichen Verhandlungen mit einem blauen Auge durch das Insolvenzverfahren gekommen – jedenfalls was die Zahl der geretteten Arbeitsplätze betrifft. Von den ehemals etwa 1.000 Mitarbeitern konnten immerhin 740 bleiben. Neben den jetzt bei Mounting Systems gesicherten Arbeitsplätzen blieben auch 350 Jobs bei Conergy selbst und 210 im Frankfurter Modulwerk erhalten. Unser erklärtes Ziel war es, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Dies ist uns mit 740 gesicherten Jobs gelungen. Das ist ein großer Erfolg, über den wir uns sehr freuen“, betont Undritz.
Gute Aussichten für Mounting Systems
„Mounting Systems ist mit NWI für die zukünftigen Herausforderungen des Solarmarkts finanziell solide aufgestellt“, sagt Stefan Spork, Geschäftsführer von Mounting Systems. „Durch die starke internationale Ausrichtung im Vertrieb, der Produktion und Supply Chain verfügt Mounting Systems bereits heute über eine herausragende Positionierung in allen wichtigen globalen Solarmärkten. Diese gilt es, weiter auszubauen und so für unsere Kunden auch in Zukunft ein zuverlässiger Partner zu sein“, betont Spork. NWI ist eine inhabergeführte Beteiligungsgesellschaft, die sich seit 15 Jahren auf Mehrheitsbeteiligungen im Industriesektor konzentriert. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der nachhaltigen Entwicklung der übernommenen Unternehmen. Das sind gute Aussichten für den Rangsdorfer Gestellproduzenten. Denn: „Unser Ziel ist es, die bisherige Geschäftsstrategie weiterzuführen, zu verbessern und über die Erschließung zusätzlicher Länder zu expandieren“, erklärt Bernd Petrat, Geschäftsführer von NWI. „Das mehr als 20-jährige Know-how der Mounting Systems in der Entwicklung, der Herstellung und dem Vertrieb von Montagesystemen für Solaranwendungen bildet dafür eine gute Basis.“ (Sven Ullrich)