Nasskaltes Wetter, dennoch ging die Sonne auf: Eine Solarblume haben Greenpeace und die Biohaus-Stiftung vor dem Messegelände in Berlin entfaltet. Dort findet heute und morgen die Ukraine Recovery Conference statt. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) empfing den ukrainischen Presidenten Wolodymyr Selenskyj. Die Konferenz soll den Wiederaufbau der Ukraine unterstützen.
Aufruf der Biohaus-Stiftung: Spendet Solarmodule für die Ukraine!
Marshallplan zur Solarisierung vorgelegt
Greenpeace hatte am vergangenen Wochenende einen Marshallplan zur Solarisierung der Ukraine vorgestellt. Die Bedingungen sind hervorragend: Es stehen ausreichend Flächen zur Verfügung, die Sonneneinstrahlung liegt deutlich höher als beispielsweise in Deutschland.
Zudem hat die russische Aggression erwiesen, dass Atomanlagen wie in Zaporizhzhia sehr anfällig sind. Russlands Präsident Wladimir Putin hat sie okkupiert und setzt sie als Druckmittel ein, um die Ukraine und ihre internationalen Verbündeten zu erpressen.
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Module für eine Klinik in Trostjanetz
Die Solarblume besteht aus Solarmodulen, die nach der Aktion direkt in die Ukraine transportiert und dort auf einem Krankenhaus in der Stadt Trostjanetz montiert werden. „Dazu werden auch Module genutzt, die Greenpeace in Hamburg lagert“, berichtet Willi Ernst von der Biohaus-Stiftung. „Von uns kommen weitere 50 Kilowatt mit Wechselrichtern und Unterkonstruktion, die derzeit in Paderborn lagern.“
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Mehr Solarmodule gesucht
Insgesamt 440 Solarpaneele wird die Biohaus-Stiftung an die Klinik in Trostjanez übergeben. „Das ist ein kleiner Beitrag zur Unterstützung einer Stadt, die den Mut hat, beispielhaft voranzugehen“, sagt Willi Ernst. „Wir suchen weiterhin Solaranlagen, die wir als Energie-Nothilfe in die Ukraine senden können.“
Strukturen des Zivilschutzes genutzt
Die Transporte in die Ukraine laufen über Strukturen des Zivilschutzes des Europäischen Union und Polens. „Wir haben einen Mitarbeiter in Kiyv“, erläutert Adam Balogh, Chef einer Task Force zur Unterstützung der Ukraine. „Er achtet genau darauf, dass die Solartechnik ihren Bestimmungsort erreicht.“
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Die Energiekrise bewältigen
Die Energieversorgung der Ukraine spielt eine entscheidende Rolle im Widerstand gegen Putins Armeen. Deshalb sind Kraftwerke, Netze und Transformatoren bevorzugte Ziele russischer Luftangriffe. Die zentralisierte, durch Großkraftwerke gestützte Stromversorgung erweist sich als besonders anfällig. „Die Ukraine Recovery Conference sollte sich dringend mit der Bewältigung der Energiekrise beschäftigen“, fordert Martin Kaiser, geschäftsführender Vorstand von Greenpeace Deutschland. „Solarenergie ist ein Schlüssel beim Wiederaufbau der ukrainischen Energieversorgung, weil sie einfach, günstig und schnell ausgebaut werden kann.“
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Den Zubau ankurbeln
Wie ein solcher Plan aussehen kann, haben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von Berlin Economics skizziert: Es wäre machbar und ökonomisch vorteilhaft, den Ausbau der Solarenergie bis 2027 um 3,6 Gigawatt neu installierter Leistung zu erhöhen, also fünfmal mehr als der Ukraine-Plan vorsieht (0,7 Gigawatt).
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Anreize für Investoren setzen
Bis 2030 könnte die installierte Leistung bei der Solarenergie auf insgesamt 14 Gigawatt gegenüber heute (5,6 Gigawatt) anwachsen. Notwendig wären Maßnahmen, um Investoren zu ermuntern. Auch geht es darum, das schwache Stromnetz in der Ukraine zu stabilisieren und mehr Fachkräfte für die Energiewende auszubilden. (HS)
Marshallplan zur Solarisierung der Ukraine (Greenpeace)
Bilder von zerstörten Solaranlagen in der Ukraine:
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