Österreichs Elektromobilisten können demnächst über mehr Transparenz an der Ladesäule erwarten. Denn die Bundesklimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) hat eine Verordung erlassen, wonach die Betreiber von Ladesäulen künftig mehr Daten für das Ladestellenverzeichnis bereitstellen müssen.
25.000 Ladepunkte im Verzeichnis
In diesem Ladestellenverzeichnis sind immerhin schon 12.000 öffentlich zugängliche Ladesäulen mit insgesamt 25.000 Ladepunkten eingetragen. Bisher mussten die Betreiber nur die Standorte melden. Die Verfügbarkeit und Preisangaben waren im Verzeichnis nur selten zu finden, da diese Daten freiwillig gemeldet werden konnten. Mit der neuen Ladepunkt-Daten-Verordnung verpflichtet das Klimaschutzministerium die Betreiber dazu, mehr Daten zu melden, die für Fahrer von Elektrofahrzeugen wichtig sind.
Verfügbarkeit einer Ladesäule wird angezeigt
So müssen die Betreiber künftig zwingend Daten über die aktuelle Verfügbarkeit bereitstellen. Im Ladestellenverzeichnis ist dann zu sehen, ob die Ladesäule frei, besetzt oder reserviert ist. Außerdem müssen Angaben zum Preis bereitgestellt werden, der beim Laden ohne Ladevertrag oder Ladekarte anfällt.
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Ladeleistung und Steckertyp mitteilen
Die Betreiber müssen auch die Nennladeleistung jedes Ladepunktes und die gesamte maximale Ladeleistung der Ladestelle sowie Angaben zu den verfügbaren Steckertypen mitteilen. Außerdem muss eine Servicetelefonnummer hinterlegt werden und die Öffnungszeiten müssen so bereitgestellt werden, dass die Autofahrer im Ladestellenverzeichnis danach die Ladepunkte herausfiltern können. Es muss auch mitgeteilt werden, wie viele barrierefreien Ladeplätze zur Verfügung stehen und ob der Ladestrom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen bezogen wird.
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Damit mache das Ministerium das Laden von Elektroautos noch nutzerfreundlicher, wie Leonore Gewessler betont. „Auf einen Blick stellen wir über die E-Control alle Informationen bereit, die die Fahrerinnen und Fahrer benötigen, und das in Echtzeit. Das ist eine große Erleichterung!“, sagt die Ministerin.
Auslastung besser beobachten
Aber nicht nur die Kunden profitieren von den neuen Daten. Auch die Ladestellenbeteiber können durch die Echtzeitinformation über die aktuelle Verfügbarkeit künftig die Auslastung aller Ladepunkte monitoren. Damit lasse sich deutlich treffsicherer feststellen, wo noch eine Unterversorgung an öffentlich zugänglichen Ladestellen besteht oder wo es eventuell bereits eine Sättigung gibt. Damit könne die Bundesregierung auch die Förderungen und den Ausbau deutlich treffsicherer steuern als bisher. Da die Daten, wie alle anderen Informationen im Ladestellenverzeichnis der E-Control, öffentlich zugänglich und per Schnittstelle (API) auch automatisiert abfragbar sind, können sowohl Anlagenbetreiber als auch die Netzbetreiber permanent diese Daten nutzen, um ihre Planungen damit abzugleichen. (su)