Schon früh hat sich das Autohaus Warncke in Tarmstedt, einer Gemeinde zwischen Hamburg und Bremen, mit der Energiewende auseinandergesetzt – sowohl auf der Straße als auch auf dem Dach. Denn schon im Jahr 2007 hat Wolf Warncke in eine Photovoltaikanlage investiert. Damals ging es um einen vergleichsweise kleinen Generator mit elf Kilowatt Leistung auf der Lagerhalle. Diese speist den gesamten Strom ins Netz ein – Eigenverbrauch war damals noch kein Geschäftsmodell.
In zusätzliche Solarleistung investiert
Das hat sich geändert. Denn seit 2014 verkauft Wolf Warncke Elektroautos. Um das laden der Autos, aber auch den eigenen Stromverbrauch weitgehend mit der Sonne abzudecken, hat das Unternehmen jetzt in weitere Solarleistung auf dem Dach investiert. „Wegen des wachsenden Interesses an Elektromobilität und dem damit verbundenen steigenden Strombedarf wollten wir in eigene Erzeugung investieren“, erklärt Wolf Warncke.
Unterschiedliche Gebäude mit verschiedener Statik
Dies habe allerdings länger gedauert, als er sich das vorgestellt hat. „Die Gebäude unseres Unternehmens sind aus unterschiedlichen Baujahren – jedes mit einer anderen Statik. Allein die Unterlagen zusammenzutragen, war eine Herausforderung für sich“, erinnert sich Warncke an die viele Arbeit, die er seit 2020 in die Erweiterung der Solaranlage gesteckt hat. „Dann mussten neue Elektroleitungen verlegt werden – auch weil wir teilweise auf Infrarotheizung umgestellt haben.“
Mieterstromlösung entwickelt
Auch eine Ladeinfrastruktur mit mehreren Ladesäulen durfte bei dem steigenden Bedarf an Elektromobilität nicht fehlen. Zusätzlich musste das Thema Mieterstrom im Unternehmen geklärt werden. Denn die Gebäude gehren unterschiedlichen Familienmitgliedern. „Dafür haben wir ein Vertragsmodell entwickelt, bei dem die GmbH der Photovoltaikinvestor ist und die Gebäudeeigner die Verpächter sind“, beschreibt Warncke die Lösung.
Danach hat er Angebote eingeholt. „Doch der Anbieter hat nur Probleme gesehen, aber keine Lösungen angeboten“, sagt Wolf Warncke. „Irgendwann hat sich dann die Firma Powertrust bei uns gemeldet. Die waren damals auf Akquisetour und wir haben nach einem guten Telefonat ein erstes persönliches Gespräch bei uns im Unternehmen geführt.
Stromspeicher integriert
Powertrust hat dann eine Photovoltaikanlage mit 98 Kilowatt Leistung mit Ost-West Ausrichtung auf einem Foliendach mit weniger als 10 Grad Neigung installiert. Zusätzlich wurde ein Stromspeicher mit einer Kapazität von 23 Kilowattstunden integriert. „Dieser hilft uns, am Tag erzeugten Strom in die Abend- und Morgenstunden, sowie in den Nachtbetrieb mitzunehmen“, erklärt Wolf Warncke.
Kundenfahrzeuge aufladen
Sein Bruder Peter ergänzt: „Aufgrund unseres jahrelangen Engagements im Bereich Elektromobilität besteht unsere Kundschaft zu einem größeren Teil aus Elektroauto-Enthusiasten, als das bei anderen Autohäusern der Fall ist. Wir laden auch alle Kundenfahrzeuge unserer Werkstatt auf, sodass jedes Elektrofahrzeug das Autohaus mit vollem Akku verlässt.“ Das Konzept geht auf. Das Laden der Elektroautos, der Stromspeicher sowie der Energieverbrauch im Tagesgeschäft generieren einen zuverlässigen Eigenverbrauch von rund 75 Prozent des produzierten Solarstroms. (su)